Kommunalwahl:IT-Unternehmer will ins Rathaus

Kommunalwahl: Karsten Voges ist seit 1997 Mitglied der Grünen und lebt seit 2009 in Höhenkirchen-Siegertsbrunn.

Karsten Voges ist seit 1997 Mitglied der Grünen und lebt seit 2009 in Höhenkirchen-Siegertsbrunn.

(Foto: Claus Schunk)

Karsten Voges von den Grünen will in Höhenkirchen-Siegertsbrunn die scheidende Bürgermeisterin Ursula Mayer ablösen.

Von Bernhard Loh, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Der 40 Jahre alte Diplom-Informatiker Karsten Voges will kommendes Jahr für die Grünen das Rathaus in Höhenkirchen-Siegertsbrunn erobern. Der selbständige IT-Fachmann mit eigener Firma am Ort wurde am Mittwochabend im Alten Wirt in Siegertsbrunn einstimmig nominiert. Er ist der erste Bürgermeisterkandidat, den die auch im Landkreis München erstarkten Grünen aufgestellt haben. Die Motivation dürfte auch gesteigert haben, dass Bürgermeisterin Ursula Mayer von der CSU nicht wieder kandidiert und ein relativ spannendes Rennen zwischen CSU, SPD und womöglich auch den Grünen erwartet wird.

Voges sieht einigen "Handlungsbedarf" in Höhenkirchen-Siegertsbrunn und kündigt etwa an, sich für die Ansiedlung von mehr hochwertigem Gewerbe einzusetzen. Die Finanzkraft müsse gestärkt werden. Es könne nicht sein, dass, wie letztens zu erleben, die Gemeinde mehr ausgebe als gedacht und nur Dank einer erfreulichen Gewerbesteuer-Entwicklung ihren Haushalt ausgleichen könne. Wichtig sei, die Gemeinschaft zu stärken, sagt Voges, und bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Vereine müssten gefördert werden und der Fahrradverkehr stärker unterstützt. Mit dem Rad auf der Bahnhofstraße zu fahren, sei manchmal ganz schön gefährlich, sagt Voges. Die S-Bahn-Anbindung müsse besser werden. Auch setzt Voges sich für Tempo 30 im gesamten Gemeindegebiet ein. Der Slogan: "30 ist spitze bei uns!"

Voges ist in einem Vorort von Karlsruhe aufgewachsen und kam zum Studium nach München. Er war als Student und für den Beruf längere Zeit im Ausland. 2009 zog er mit Familie nach Höhenkirchen-Siegertsbrunn, wo er mit Frau und drei Kindern im Eigenheim lebt. Mitglied bei den Grünen ist Voges seit 1997, in Baden-Württemberg ist er schon einmal bei Kommunalwahlen angetreten. Er fühle sich wohl im Ort, sagt er. Sein jetziges politisches Engagement begründet er damit, dass man sich als Vater irgendwann frage, was man den Kindern hinterlasse. Voges ist als Aushilfstrainer bei der Fußballjugend aktiv und setzt sich besonders für ein Naturbad in der Gemeinde ein. Es sei schön, viel mit dem Rad erledigen zu können und etwa nicht mit den Kindern per Auto zum Baden zu fahren. "Das ist ein Angebot, das an einen Ort gehört", sagt er.

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