Schweinerücken mit Pommes oder Kalbsrahmgulasch mit Semmelknödelscheiben - typische Kantinenmahlzeiten, die Irene Scherz nicht mehr essen würde. Die 39-jährige Betriebswirtin aus Markt Schwaben fühlte sich nach dem Mittagessen in der Arbeit immer unwohl. Sie machte sich auf die Suche nach gesunden, schnellen Mahlzeiten, entdeckte eine Marktlücke und eröffnete bald darauf, ihren eigenen Imbiss-Stand mit kohlehydratarmem Low-Carb-Food.
Gut und gern gekocht hat sie schon immer, erzählt die Betriebswirtin. Als sie vor fünf Jahren den Teufelskreis "Kantinenessen, kurzes Hoch gefolgt vom gemeinen Nachmittagstief" durchbrechen wollte, sei es schwierig gewesen, eine leicht verdauliche, gesunde Mahlzeit "schnell auf die Hand zu bekommen". Irene Scherz machte die Kohlehydrate für ihr Unwohlsein verantwortlich. Sie las nicht nur Ratgeber und Kochbücher, sondern ließ sich in einem Fernstudium zur Ernährungsberaterin ausbilden.
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Wer nicht zahlen kann, dem schenkt Murat Dinsel das Essen. Er ist nicht mehr der einzige Imbissbesitzer in Deutschland, der sich spendabel zeigt.
Während der Lernphase befasste sie sich mit der Ernährungsform Low Carb ("low" steht für wenig, "carb" für Kohlehydrate) und war fasziniert. "Essen mit wenig Kohlehydraten ist gut für Körper und Seele. Dank eines ausgeglichenen Blutzuckerspiegels bleibt man lange satt, fühlt sich fit und ist gut drauf." Ihre Begeisterung für diese Ernährung ist so groß, dass sie im Winter einen Imbiss-Wagen kaufte und diesen für ihre Zwecke umbaute.
Mehrmals ist sie mit ihrem Stand durch die Region gezogen. Und immer dort, wo sie ihre Leinsamensemmeln und Gemüsestifte anbot, habe sie die Kunden begeistert. Neulich, bei einem Catering, holte sich ein Gast gleich drei Mal kurz hintereinander einen Burger vom Buffet, erzählt sie. "Es waren nur kleine Burger", räumt sie ein. An ihrem Stand auf dem Poinger Straßenfestival an diesem Samstag wird sie große Burger servieren, mit Chili-Krautsalat, Mangold-Remoulade und Rindfleisch von einem Metzger aus Markt Schwaben.
Irene Scherz geht es nicht nur um gesund, sondern auch um hochwertig und regional. "Das schmeckt einfach rund." Fleisch kauft sie grundsätzlich nur bei ihrem örtlichen Metzger. "Ich weiß dann, wo es herkommt." Sie freut sich schon aufs Poinger Straßenfestival und hofft, dass viele Bekannte aus ihrer Heimat Markt Schwaben vorbeikommen. Für sie, und natürlich auch die Besucher, hat sie Käsekuchen gebacken, gesüßt mit Stevia. Warum das besser ist als Zucker, erklärt sie an ihrem Stand an der Hauptstraße Ecke Endbachweg.
Das Poinger Straßenfestival am Samstag, 29. Juni, in der Hauptstraße verspricht ein buntes Fest mit drei Eventbühnen und einem Familienprogramm zu werden. Beginn ist um 15.30 Uhr.