Giesing:Jazz-Saxofon und Countertenor

Ein Jazz-Saxofon, dazu die Stimme eines Countertenors; der Ort, die Heilig-Kreuz-Kirche; das Werk, das "Ave Verum", ein lateinischer Gebetstext aus dem 13. Jahrhundert, der in acht verschiedenen Kompositionen interpretiert wird. Dieses ungewöhnliche Zusammenspiel ist an diesem Sonntag, 30. Juni, 19 Uhr, in einer Uraufführung zu erleben. Der Mensch hinter diesem Konzert in der Reihe "Elevation and Jazz" ist der Münchner Saxofonist, Flötist und Komponist Rafael Alcántara, der gerne ungewöhnliche Wege geht. Geboren 1975 in München, war er Solist im Tölzer Knabenchor, in München, Barcelona und Madrid hat Alcántara klassisches Saxofon und Jazz-Saxofon sowie Komposition studiert. Für sein Ave-Verum-Projekt lässt er an die Stelle des Jazz-Gesangs die Stimme von Countertenor Andreas Pehl treten. So schafft Alcántara einen historischen Bezug zur musikalischen Tradition des Kirchengesanges aus der frühen Mehrstimmigkeit, in der weibliche Gesangsstimmen in Kirchen zunächst verboten waren. Die Kompositionen im Ave Verum orientieren sich an den melodischen Gesängen des Frühbarocks und besitzen grundsätzlich choralhaften Charakter. "Zuhörer, die nach Anklängen aus dem Gospel und Spiritual oder gar Elemente des Blues suchen, werden hier nicht fündig", warnt der Komponist. Unterstützung bekommt Alcántara an diesem Abend von seinem Ensemble, das sind Victor Alcántara, Klavier, Thomas Ganzenmüller, Bass, sowie Valentin Renner, Schlagzeug. Und von Chorsolisten der Heilig-Kreuz-Kirche unter Leitung von Thomas Renner (Orgel). Der Eintritt kostet zehn Euro, die Abendkasse ist von 18.30 Uhr an geöffnet.

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