Lichtkonzern:Osram steht offenbar vor dem Verkauf

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Lichttechnik-Konzern Osram schwächelt schon sein Monaten. (Foto: Matthias Balk/dpa)
  • Der Aufsichtsrat trifft sich am Donnerstag, um über das Angebot zu beraten.
  • Finanzinvestoren bieten etwa 35 Euro je Aktie - und bewerten das Unternehmen damit rund 20 Prozent höher als der durchschnittliche Aktienkurs in den vergangenen Monaten.
  • Schon seit Monaten steckt der Lichttechnik-Konzern in der Krise.

Bei Osram naht die Entscheidung über eine Übernahme des Münchner Lichttechnik-Konzerns. Der Osram- Aufsichtsrat werde am Donnerstag in einer außerordentlichen Sitzung über das verbindliche Kaufangebot der Finanzinvestoren Carlyle und Bain beraten, mit denen der Vorstand seit Monaten in Gesprächen ist, wie das MDax-Unternehmen am Mittwochabend in München mitteilte.

Die beiden Interessenten bieten 35 Euro pro Aktie. Das wäre ein Aufschlag von rund 20 Prozent auf den Durchschnittskurs der vergangenen Monate. Die gebeutelte Aktie schoss nach Bekanntwerden der Offerte um mehr als zehn Prozent auf 32 Euro nach oben.

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Osram wollte sich zu den Informationen nicht äußern. Der Konzern, der 2013 von Siemens abgespalten worden war, erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2017/2018 mit 26 000 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 3,8 Milliarden Euro. Aufsichtsratschef ist der ehemalige Infineon-Chef Peter Bauer.

Mit dem Votum des Aufsichtsrats könnte eine monatelange Hängepartie zu Ende gehen, die das Unternehmen belastet hatte. Vorstandschef Olaf Berlien hatte bereits im Februar Gespräche mit den beiden Investoren über den Verkauf von Osram bestätigt. Doch zogen sich diese und die eingehende Prüfung der Bücher länger hin als erwartet. Der Kurs der Aktie bröckelte immer weiter ab, auch weil sich die Aussichten für das stark von der Autoindustrie abhängige Unternehmen immer stärker eintrübten. Die beiden Investoren hätten sich erst in den vergangenen Tagen die nötigen Kredite für die knapp 3,4 Milliarden Euro schwere Übernahme gesichert, sagten mehrere Insider. In Medienberichten waren Zweifel geäußert worden, ob Banken zu einer Finanzierung zu günstigen Konditionen bereit wären.

Insidern zufolge hatte die Bereitschaft zu einem Verkauf an Bain und Carlyle auch das Interesse anderer Unternehmen geweckt. Darunter sei der österreichische Halbleiterkonzern AMS gewesen, der auch Sensoren für die Autoindustrie herstellt. Zu einer Offerte sei es aber nicht gekommen.

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