WDR:Unbekannte bedrohen Journalisten, die über Neonazis berichten

Die zwei Mitarbeiter des WDR bekamen Briefe, deren Inhalt sich als Backpulver herausstellte. Die Polizei vermutet einen rechtsextremen Hintergrund.

Zwei Journalisten des Westdeutschen Rundfunks, die über die rechtsextreme Szene in Dortmund berichten, haben Briefe mit weißem Pulver erhalten. Die Polizei vermutet einen politischen Hintergrund. Die Soko "Rechts" habe die Ermittlungen übernommen, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch in der Sendung "Aktuelle Stunde": "Wir werden natürlich alles versuchen (...), den Verursacher der Briefe ausfindig zu machen - und natürlich auch diese Bedrohungen und Einschüchterungsversuche gegenüber den Journalisten zu unterbinden."

Bei dem Pulver handelte es sich um Backpulver. Auf der Rückseite der Briefe war als Absender ein antifaschistisches Recherche-Netzwerk angegeben. Möglicherweise ist dies ein Ablenkungsmanöver.

Wie der WDR berichtete, war einer der Briefe an das Landesstudio des Senders in Dortmund adressiert - an einen Reporter, der die Neonazi-Szene intensiv beobachtet und in der Vergangenheit bereits Drohungen erhalten habe. Der zweite Brief war an einen freien Journalisten mit ähnlichem Themenspektrum adressiert. Spezialisten der Feuerwehr holten den Umschlag aus seinem Wohnhaus und untersuchten den Inhalt.

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