Landtag:231 Millionen Euro für Pinakothek

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Sanierung des Museums soll voraussichtlich bis 2025 dauern

Dass die Neue Pinakothek nach rund 40 Jahren eine Generalsanierung nötig hat, war klar. Jetzt steht auch fest, was die Arbeiten kosten sollen: 231 Millionen Euro. So steht es in den Unterlagen, die der Bauausschuss im Landtag am Dienstag diskutierte. Viel wird vom alten Gebäude danach nicht mehr übrig sein. Es soll weitgehend auf den Rohbau zurück- und dann neu aufgebaut werden. Erhalten bleiben sollen die Außenfassaden samt Natursteinverkleidung und Fensterkonstruktion.

Wenn das Museum voraussichtlich 2025 wieder öffnet, können dort offenbar weniger Bilder ausgestellt werden als zuvor. Aufgrund der neuen Anlagentechnik reduziere sich die Hängefläche gegenüber dem Bestand, heißt es in dem Schreiben. Eine bauliche Erweiterung sei nicht sinnvoll. Zudem können offenbar zusätzliche Kosten entstehen. Zumindest werden Risiken aufgezählt, die in den Gesamtkosten nicht eingepreist sind. Es ist die Rede von "vorab nicht erkennbaren Defiziten, Risiken durch die baukonjunkturelle Lage sowie hohe Terminrisiken".

Wie schnell es zu Kostensteigerungen kommen kann, zeigt ein anderes Bauvorhaben, das am Dienstag im Landtag behandelt wurde: Das neue Strafjustizzentrum, das am Leonrodplatz entstehen soll. Ursprünglich wurden die Kosten bei 305 Millionen Euro angesiedelt, jetzt werden sie auf 369 Millionen Euro geschätzt. Es ist schon der zweite Nachtrag, den der Landtag genehmigen soll. Grund für dem Anstieg sind offenbar Lohn- und Materialpreissteigerungen. Bis jetzt wurde zur Kostenabschätzung offenbar die durchschnittliche Baupreiserhöhung von ganz Deutschland zugrunde gelegt, die bei 4,8 Prozent liegt. In München aber liegen die Steigerungen weit höher. Im Bereich der Technikgewerke etwa bei 53 Prozent.

Seit Langem beschweren sich Abgeordnete aller Parteien im Bauausschuss des Landtags über unzureichende Kostenabschätzungen. "Wir wollen realistische Zahlen auf dem Tisch haben", sagte etwa Florian Ritter (SPD) am Dienstag. Er bestreite nicht, dass die Neue Pinakothek oder das Strafjustizzentrum gebaut werden müssten. Dass der Bauausschuss aber immer wieder von "exorbitanten Kostensteigerungen" überrascht werde, gehe nicht.

© SZ vom 10.07.2019 / nell - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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