Finanzindustrie:1MDB-Skandal: US-Justiz ermittelt wohl auch gegen Deutsche Bank

FILE PHOTO: The Deutsche Bank headquarters are seen in Frankfurt

Wieder hat die Deutsche Bank Ärger mit den US-Behörden.

(Foto: REUTERS)
  • Half die Deutsche Bank im malaysischen Finanzskandal um den Staatsfonds 1MDB. Die US-Justiz geht einem Bericht zufolge diesem Verdacht nach.
  • Der 1MDB-Fonds war 2009 zur Wirtschaftsförderung des Landes eingerichtet worden. Wegen Betrugs- und Geldwäscheverdachts laufen jedoch schon länger weltweite Ermittlungen.

Die Deutsche Bank hat erneut juristischen Ärger: Im Skandal um den malaysischen Staatsfonds 1MDB ermitteln US-Behörden offenbar auch gegen das deutsche Geldinstitut. Das US-Justizministerium prüfe, ob die Deutsche Bank bei ihrer Arbeit für den Fonds gegen Korruptions- und Geldwäschegesetze verstoßen habe, berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf Insider. Bislang steht vor allem die US-Bank Goldman Sachs wegen ihrer Rolle bei der Affäre unter Druck.

"Die Deutsche Bank hat bei allen Anfragen von Regulierungs- und Justizbehörden in Verbindung mit 1MDB vollumfänglich kooperiert", erklärte ein Unternehmenssprecher in New York. Das Justizministerium habe in Unterlagen zu dem Fall befunden, dass 1MDB "erhebliche Falschdarstellungen" gegenüber der Deutschen Bank gemacht habe. Dies decke sich mit den eigenen Erkenntnissen. Das Justizministerium wollte eine Anfrage zu dem Bericht nicht kommentieren.

Die Bank soll mit einer Finanzierung geholfen haben, als es schon Bedenken gab

Der 1MDB-Fonds, aus dem Geld verschwunden und an malaysische Regierungsmitglieder zurückgeflossen sein soll, war 2009 zur Wirtschaftsförderung des Landes eingerichtet worden. Wegen Betrugs- und Geldwäscheverdachts laufen jedoch schon länger weltweite Ermittlungen unter Leitung des US-Justizministeriums. Malaysia forderte bereits Milliardenbußgelder und Gefängnisstrafen für Ex-Mitarbeiter der Bank Goldman Sachs.

Laut Wall Street Journal half die Deutsche Bank 1MDB unter anderem 2014 - als es bereits erste Bedenken gegenüber dem Fonds gab -, eine Finanzierung über 1,2 Milliarden Dollar zu besorgen. Zudem soll eine Mitarbeiterin, die zunächst bei Goldman mit 1MDB arbeitete, später auch bei der Deutschen Bank mit dem Fonds zu tun gehabt haben. Sie verließ die Bank angeblich 2018, nachdem diese von Nachrichten zwischen ihr und dem Hauptbeschuldigten in der 1MDB-Affäre erfahren hatte.

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