Kommunalwahlen:So will die CSU in den Großstädten punkten

Lesezeit: 2 min

Markus Söder (r.) und CSU-Generalsekretär Markus Blume (l.) präsentieren die OB-Kandidaten Marcus König (Nürnberg), Kristina Frank (München), Astrid Freudenstein (Regensburg) und Eva Weber (Augsburg). (Foto: dpa)

Laut Parteichef Söder setzt die CSU auf "frische Kräfte", die für einen neuen Stil stehen. Die Rathäuser von München, Regensburg und Augsburg sollen Frauen erobern.

Von Wolfgang Wittl, München

CSU-Chef Markus Söder sieht seine Partei auf einem guten Weg, um bei den Kommunalwahlen im Frühjahr auch in den Großstädten erfolgreich abzuschneiden. Wichtig sei, dass man in Großstädten eine andere Form von Politik anbiete, sagte Söder am Montag bei einer Sitzung des CSU-Vorstands. Mit dem Personal - jünger und weiblicher - sei eine zentrale Voraussetzung erfüllt.

Die CSU setze "auf ganz neue, frische Kräfte", die für einen neuen Stil stünden. Mit Kristina Frank (38 Jahre, München), Marcus König (38, Nürnberg), Eva Weber (42, Augsburg) und Astrid Freudenstein (45, Regensburg) sei die CSU für den Kampf um die Rathäuser in Bayerns vier größten Städten gut aufgestellt. Alle vier durften sich am Montag in München präsentieren - wenn auch mit Hindernissen. König stand auf der Autobahn lange im Stau. Auch die Münchnerin Frank traf leicht verspätet zur Sitzung ein.

Nürnberg
:Kandidatenkarussell für die OB-Wahl

Thorsten Brehm wird nun offiziell OB-Kandidat der SPD, die CSU tritt wohl mit einer Doppelspitze an. Und die Grünen? Überlegen noch.

Von Olaf Przybilla

Das Thema Mobilität wird die Kandidatinnen und Kandidaten im Wahlkampf begleiten. So unterschiedlich die lokalen Herausforderungen sein mögen, das "Dreieck Ökologie, Ökonomie und Soziales" beschäftige alle, sagte Weber. "Wachstum mit Sinn und Ethik": Mit dieser Grundidee geht die CSU laut Söder in den Kommunalwahlkampf. "Besonders gefreut" habe ihn die Entscheidung in Regensburg. Die Bundestagsabgeordnete Freudenstein hatte sich erst am Freitag in einem Mitgliederentscheid durchgesetzt. Ihre offizielle Nominierung steht noch aus, doch Söder ließ erkennen, dass er in ihr die beste Kandidatin sieht.

Mit Blick auf die Turbulenzen um jahrelange Parteispenden aus der Regensburger Baubranche kündigte Freudenstein einen "sehr bescheidenen Wahlkampf" an: "Es wird keine Materialschlacht geben." Generalsekretär Markus Blume versprach eine "Großstadtoffensive". Wo ein enges Rennen zu erwarten sei, werde sich die Parteiführung besonders engagieren. Die CSU wolle bei der Wahl am 15. März "nicht nur Terrain zurückgewinnen, sondern wieder Verantwortung übernehmen", sagte Söder.

Weiteres Thema im Vorstand war die Wahl zum EU-Kommissionsvorsitz an diesem Dienstag. Söder rief die SPD auf, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und die deutsche Kandidatin Ursula von der Leyen (CDU) zu unterstützen. "Es geht hier nicht um die Abstimmung eines Ortsvereins." Auch die CSU stimme für von der Leyen, obwohl ihr Spitzenkandidat Manfred Weber verhindert worden sei. Weber sagte auf die Frage, ob er von der Leyen aus Überzeugung wähle: Er unterstütze sie, da sie mit dem Programm antrete, mit dem auch er geworben habe. "Dass ich persönlich enttäuscht bin, kann jeder - denke ich - nachvollziehen."

© SZ vom 16.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Vor der Kommunalwahl 2020
:Wie sich die Grünen in ganz Bayern ausbreiten wollen

Die Städte hat die Ökopartei erobert, auf dem Land sieht es noch mau aus. Nun will sie 100 Ortsverbände gründen. Ein ehrgeiziger Plan - vor allem im Bayerischen Wald.

Von Lisa Schnell

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: