TSV 1860 München:Leeres Stüberl

Wirtschaftsprobleme bei den Löwen: Der interessierte Pächter für die Gaststätte am Trainingsgelände hat abgesagt. Anthony Power, der Statthalter von Investor Hasan Ismaik, wollte ihm offenbar ein paar klitzekleine Vorgaben in den Vertrag diktieren.

Von Markus Schäflein

Während andere Vereine Spieler verpflichten, bekommt der TSV 1860 München Spieler geschenkt. Auf einen gescheiten Etat konnten sich die zerstrittenen Gesellschafter zwar nicht einigen. Aber erst ermöglichten verschiedene Gönner aus dem e.V.-Umfeld die Weiterverpflichtung des beliebten Defensivmanns Aaron Berzel, dann schenkte Investor Hasan Ismaik dem Klub die Rückkehr des noch weitaus beliebteren Regisseurs Timo Gebhart. Nun müsste irgendwer dringend noch einen Wirt verschenken, denn das Löwenstüberl am Trainingsgelände bleibt weiter geschlossen.

Der interessierte Pächter, der die Wirtschaft schon zum 1. Juli eröffnen hätte sollen (und sich vor über zwei Jahren auf Facebook heftig als Ismaik-Gegner gezeigt hatte), sagte nämlich ab. Laut Abendzeitung gehörte zu den Gründen, dass Ismaiks Statthalter Anthony Power Veranstaltungsverbot für investorenkritische Gruppen wie Pro1860 in den Vertrag diktieren wollte. Zudem habe Power sich in die Frage einmischen wollen, wer im Stüberl Hausverbot bekommt.

Die Profifußball-KGaA verschickte eine "Richtigstellung", um der Darstellung "mit aller Vehemenz" zu widersprechen. Sie las sich dann allerdings gar nicht so vehement: Zum Absprung des Wirts hätten "viele Kleinigkeiten im Rahmen der Gespräche in der Summe" geführt. Dass unter diesen Kleinigkeiten auch ein paar klitzekleine Investorenwünschchen gewesen sein könnten, wurde allerdings nicht bestritten.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: