Straße von Hormus:Iran stoppt britischen Öltanker im Persischen Golf

Straße von Hormus: Iranische Revolutionsgarden fahren bei einer Zeremonie an einem Öltanker entlang (Symbolbild)

Iranische Revolutionsgarden fahren bei einer Zeremonie an einem Öltanker entlang (Symbolbild)

(Foto: AFP)

Den iranischen Revolutionsgardisten zufolge hatte der Tanker die internationalen Vorschriften nicht beachtet.

Die iranischen Revolutionsgarden (IRGC) haben am Freitag einen unter britischer Flagge fahrenden Öltanker in der Straße von Hormus am Persischen Golf gestoppt. Laut IRGC-Website hatte der Tanker die internationalen Vorschriften nicht beachtet. Bei dem Schiff handelt es sich nach Angaben der Revolutionsgarden um die unter britischer Flagge fahrende Stena Impero.

Das Schiff gehört der schwedischen Firma Stena Bulk. Das Unternehmen bestätigte den Zwischenfall und teilte mit, dass sich mehrere unbekannte kleinere Boote und ein Hubschrauber der Stena Impero genähert hatten, als sich das Schiff in internationalen Gewässern befunden habe.

Das Unternehmen habe derzeit keinen Kontakt zur Besatzung des Schiffes. An Bord befinden sich nach Unternehmensangaben 23 Crew-Mitglieder. Es gebe keine Nachrichten über Verletzte. Man stehe in engem Kontakt zu den britischen Behörden. Das Schiff fahre inzwischen nach Norden in Richtung Iran.

Wie Daten der Internetseite Marine Traffic zeigen, verließ die Stena Impero gegen 17.30 Uhr MESZ ihren Kurs, als sie die Straße von Hormus passiert hatte. Das Schiff war vom Hafen Fudschaira in den Vereinigten Arabischen Emiraten aus auf dem Weg in Richtung Al-Dschubail in Saudi-Arabien. Zuletzt zeigten die Daten, dass sich das Schiff in Richtung der iranischen Insel Keschm befand.

Im Persischen Golf nahmen zuletzt die Spannungen deutlich zu. In den vergangenen Wochen hatte es mehrere Sabotageakte an Öltankern gegeben. Die USA werfen Iran vor, hinter den Zwischenfällen zu stecken.

Unter dem Vorwurf illegaler Öllieferungen an Syrien liegt seit Anfang des Monats in Gibraltar ein Supertanker an der Kette. Die Öllieferung aus Iran soll gegen EU-Sanktionen gegen Syrien verstoßen. Iran protestierte gegen die Beschlagnahmung, bestellte mehrmals den britischen Botschafter ein und forderte, das Schiff sofort weiterfahren zu lassen. Am Dienstag drohte der oberste iranische Führer London mit Konsequenzen.

Am Donnerstag schoss ein US-Kriegsschiff nach Aussage von US-Präsident Donald Trump hat eine iranische Drohne ab, die das Schiff bedroht habe. Die Drohne habe sich der "USS Boxer" bis auf 1000 Meter genähert und mehrere Aufforderungen zum Abdrehen ignoriert.

Mit einer Videoaufnahme versuchte Iran, Berichte über den Abschuss zu widerlegen. Die am Freitag im staatlichen Fernsehen veröffentlichten Aufnahmen zeigen Kriegsschiffe, die aus der Luft gefilmt wurden. Den Angaben des Senders zufolge belegt der Zeitstempel, dass die Bilder nach dem angeblichen Abschuss entstanden seien.

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