Klaus Zumwinkel zieht nach London um. Der frühere Chef der Deutschen Post, der im Februar 2008 wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung zurücktreten musste, wolle sich dort als Unternehmer und Investor niederlassen, erfuhr die Süddeutsche Zeitung am Dienstag aus seinem Umfeld.
Zumwinkel war nach dem Ende des Strafverfahrens, das mit einer Bewährungsstrafe endete, im Februar 2009 von Köln auf sein Anwesen am Gardasee nach Italien gezogen. Seine Burg in Italien werde er privat weiter nutzen, hieß es nun.
Razzias
Die Bewährungsstrafe zwingt ihn, Adressenänderungen der Behörde mitzuteilen. Sein Anwalt Hanns Feigen bestätigte der SZ die Umzugspläne von Zumwinkel.
Erst kürzlich waren die Kölner Villa und das Anwesen am Gardasee von Ermittlern durchsucht worden. Dabei ging es um die Spitzelaffäre der Deutschen Telekom.
Acht Personen, darunter Zumwinkel, stehen im Verdacht, gegen das Bundesdatenschutzgesetz und das Fernmeldegeheimnis verstoßen zu haben. Die Telekom hatte 2005 und 2006 die Telefonverbindungsdaten von Aufsichtsratsmitgliedern, Angehörigen des Betriebsrats, Journalisten und anderen Personen ausgespäht.