Haimhausen:Giftanschlag auf Gartenteich

40 Goldfische verenden in Weiher. Besitzer erleidet Augenverätzung

Von Christiane Bracht, Haimhausen

40 tote Goldfische, drei Personen mit leicht verätzten Augen und eine zertrümmerte Holzbrücke - der Polizeibericht der Inspektion Dachau liest sich wie ein Krimi. Die Tat ereignete sich schon vor zehn Tagen, vielleicht sogar noch früher. Genau weiß man es nicht. Der Geschädigte, ein 56-jähriger Haimhausener, meldete sich aber erst am Donnerstag im Dachauer Revier, um die Tat anzuzeigen. Sein Gartenteich im Inhauser Moos ist offenbar Ziel eines Anschlags geworden.

Als der 56-Jährige am 31. Juli in seinen Garten am Birkenweg trat, bemerkte er die toten Fische. 40 Stück, die sonst munter im Teich schwammen, waren verendet. Und auch die hölzerne Brücke, die pittoresk über das kleine Gewässer führte, hatten die Täter heftig demoliert. Sie lag im Wasser. Die sonst so idyllische Gartenlandschaft ein einziges Trümmerfeld. Laut Polizei machte sich der 56-Jährige erst eine Woche später mit seinem Sohn und einem von dessen Freunden daran, den Garten wieder in Ordnung zu bringen. Dabei kamen die drei natürlich auch mit dem Wasser des Teichs in Berührung. Schon wenige Stunden nach den Aufräumarbeiten klagten sowohl der Haimhausener als auch seine 16 und 17 Jahre alten Helfer über starke Augenschmerzen. Deshalb gingen sie am Tag danach zum Arzt. Dieser diagnostizierte leichte Verätzungen der Augenhornhaut. Grund dafür sei vermutlich eine Chemikalie, so der Arzt. Bleibende Schäden seien jedoch nicht zu befürchten.

Die Polizei hat nun Proben von dem Teichwasser genommen, um herauszufinden, was da hineingeschüttet wurde. "Die Analyse wird noch etwas dauern", sagt Polizeihauptkommissar Günther Findl. Über die Umweltschädlichkeit der Chemikalie gäbe es derzeit keine Anhaltspunkte, deshalb habe man dies dem Landratsamt noch nicht gemeldet. Die Polizei sucht aber nach Zeugen des Vorfalls. Spekulationen darüber, ob jemand gezielt den 56-jährigen Gartenbesitzer schädigen wollte, auch über mögliche Gründe dafür, will Polizeihauptkommissar Findl nicht anstellen. "Für uns zählen nur Fakten", sagt er. Komisch sei die Sache schon. Es ist wohl auch der erste Fall dieser Art im Landkreis.

Derzeit befragt die Polizei die Nachbarn zu dem Vorfall. Im Raum stehen neben gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung auch eine Gewässerverunreinigung, falls die Proben etwas ergeben, und ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Wer also am 31. Juli oder kurz vorher verdächtige Personen im Birkenweg in Haimhausen bemerkt hat oder sonst etwas zur Aufklärung der Tat beitragen kann, wird gebeten, sich unter Telefon 08131/5610 bei der Dachauer Polizei zu melden.

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