Demonstrationen in Hongkong:Trumps Lösung für die Proteste: "Persönliches Treffen?"

US-Präsident Donald Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping vor einem Jahr beim G-20-Treffen in Osaka. Zwei Gründe haben die WTO an den Rand gebracht: Der Aufstieg der Volksrepublik China zur Weltmacht und die Frustration amerikanischer Politiker, die glauben, über den Tisch gezogen zu werden. (Foto: Kevin Lamarque/REUTERS)
  • US-Präsident Trump glaubt, dass er die Demonstrationen in Hongkong, die seit Monaten stattfinden, in einem persönlichen Gespräch mit Chinas Präsident Xi Jinping beenden kann.
  • Via Twitter bekundete Trump, dass er an eine "humane" Lösung durch den chinesischen Präsidenten glaube.
  • Zugleich verband er das Thema mit dem Handelsstreit den die USA seit Jahren mit China führen.

US-Präsident Donald Trump hat angesichts der Krise in Hongkong ein persönliches Treffen mit Chinas Präsident Xi Jinping ins Spiel gebracht. Er habe keine Zweifel, dass Xi die Krise in Hongkong "schnell und human" lösen könne, schrieb Trump auf Twitter. "Persönliches Treffen?" heißt es dort weiter.

Zugleich machte der US-Präsident eine Einigung im Handelsstreit mit China davon abhängig, wie sich Regime in Peking gegenüber den Demonstranten in Hongkong verhält. "Natürlich will China einen Deal. Lasst sie erst Hongkong menschlich behandeln", schrieb Trump ebenfalls in einem Tweet.

Trump hatte am Tag zuvor erklärt, er sei von US-Geheimdiensten informiert worden, dass Chinas Militär Truppen an der Grenze zu Hongkong zusammenziehe. Die beiden Staatsoberhäupter waren zuletzt im Juni beim G-20 Gipfel in Osaka zusammengetroffen, wo sie unter anderem über den Handelsstreit sprachen.

Hongkong wird seit Wochen von regierungskritischen Protesten erschüttert, es kam zuletzt vermehrt zu Zusammenstößen mit Sicherheitskräften. Trump war innenpolitisch zuletzt immer mehr kritisiert worden, weil er sich nicht klar für die demokratischen Freiheitsrechte der Menschen in Hongkong aussprach.

Die frühere britische Kronkolonie Hongkong wird seit der Rückgabe 1997 an China als eigenes Territorium autonom regiert. Anders als die Menschen in der kommunistischen Volksrepublik genießen die Hongkonger das Recht auf freie Meinungsäußerung sowie Presse- und Versammlungsfreiheit. Diese Rechte sehen viele nun in Gefahr.

© SZ.de/ap/rtr/bix - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

MeinungWeltwirtschaft
:Einen Schritt näher am Abgrund

Trump setzt im Handelskonflikt mit China alles auf eine Karte. Es geht um seine Wiederwahl - doch bald könnten die Finanzmärkte verrückt spielen, eine Rezession wird wahrscheinlicher.

Kommentar von Claus Hulverscheidt, New York

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: