Migration:Seehofer: Heimaturlauber müssen mit Abschiebung rechnen

Wer als syrischer Flüchtling in seinem Heimatland Urlaub mache, könne nicht ernsthaft behaupten, dass er dort verfolgt werde, sagte Innenminister Seehofer in einem Zeitungsinterview. (Foto: dpa)

Wer aus Syrien nach Deutschland geflohen sei, dann aber Urlaub in seinem Heimatland mache, der müsse fürchten, dass ihm sein Flüchtlingsstatus entzogen werde.

Bundesinnenminister Seehofer hat spürbare Konsequenzen für Asylbewerber angekündigt, wenn diese nach ihrer Flucht nach Deutschland für private Zwecke in ihr Heimatland zurückkehren. "Wer als syrischer Flüchtling regelmäßig in Syrien Urlaub macht, der kann sich ja nicht ernsthaft darauf berufen, in Syrien verfolgt zu werden. Dem müssen wir seinen Flüchtlingsstatus entziehen", sagte Seehofer der Bild am Sonntag.

Seehofer sagte weiter, wenn dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge Reisen in das Herkunftsland bekannt würden, werde die Behörde sofort einen Widerruf des Flüchtlingsstatus prüfen. Es ist nicht klar, wie viele Menschen von einer solchen Prüfung betroffen sind. Zudem werde die Lage in Syrien beobachtet. "Wenn es die Lage erlaubt, werden wir Rückführungen durchführen."

Rund 780 000 Syrer sind in den vergangenen Jahren nach Deutschland geflohen. Seit mehr als acht Jahren tobt dort ein Krieg zwischen den Truppen von Präsident Baschar al-Assad und bewaffneten Gruppierungen der Opposition.

© Sz.de/KNA/dpa/hij - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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