Pullach:Abschied von Solln

"Guad war's, schee war's, aus ist." Mit diesen Worten hat sich Sibylla Abenteuer per Aushang von ihren Gästen und Nachbarn verabschiedet. Die Wirtin des "Iberl" an der Wilhelm-Leibl-Straße im Münchner Stadtteil Solln verlängerte ihren Pachtvertrag nach knapp 14 Jahren nicht mehr und überlässt das traditionsreiche, 1862 erstmals erwähnte Gasthaus "wieder der Brauerei und neuen Pächtern". Als Grund für ihren Abschied aus Solln zum Ende vergangenen Monats nennt Abenteuer "andere Pläne" und fortschreitendes Alter. Den Gasthof "Rabenwirt" sowie das "Isartaler Brauhaus" in Pullach will sie mit ihrem Mann aber weiterhin führen, noch "zwei Jahrzehnte" lang. Während die Abenteuers das Feld in Solln räumen, verhandelt die Spaten-Brauerei bereits über eine Nachfolgelösung. Im Gespräch ist dem Vernehmen eine italienische Wirtsfamilie, die sich bereits in Pullach einen Namen gemacht hat. Eine Bestätigung der Brauerei steht noch aus; angeblich ist der Vertrag noch nicht unterschrieben. Sibylla und Klaus Abenteuer haben in Solln Spuren hinterlassen. Nach der Trennung von der "Iberl Bühne"- das Volkstheater zog vor gut fünf Jahren in die ehemalige Diskothek "Sugar" an der Herzogspitalstraße um - , versuchten die Wirtsleute, die Brettlkunst im Stadtteil selbst zu beleben. Sie gründeten die "Sollner Kultbühne", die zwar einen fulminanten Start hinlegte, ein dauerhafter Erfolg war ihr nicht beschieden. Öffentliche Aufmerksamkeit erlebte der Theateranbau des Iberl zuletzt nur noch, wenn dort das Ensemble Pur auftrat. Bis zum unrühmlichen Ende des Gewerbevereins "Wir Sollner" ist Sibylla Abenteuer dessen Vorsitzende gewesen. Jetzt will sie sich auf den Umbau des Gasthofs "Rabenwirt"in Pullach konzentrieren.

© SZ vom 21.08.2019 / wol - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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