Umweltschutz:Von der Straße ins Radio

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Die Aktivisten von "Fridays for Future" München sind nicht mehr nur bei ihren Kundgebungen auf der Straße, wie hier am Königsolatz, zu hören, sondern von Donnerstagabend an auch auch über Radio Lora. (Foto: Catherina Hess)

Die Aktivisten von "Fridays for Future" München wollen monatlich bei Radio Lora auf Sendung gehen - um den öffentlichen Diskurs jenseits ihrer Demonstrationen zu prägen.

Von Paulina Schmidt

Die Aktivisten von "Fridays for Future" München sind jetzt nicht mehr nur bei ihren regelmäßigen Kundgebungen auf der Straße zu hören, sondern auch über Radio Lora: Am Donnerstagabend von 19 Uhr an werden sie zum ersten Mal mit ihrer einstündigen Sendung "Bis Freitag" live gehen. Nach dem Debüt soll es dann jeden Monat eine weitere Sendung geben, den festen Termin dafür werden die Aktivisten aber erst während der Sendung am Donnerstag bekanntgeben. Ziel der Zusammenarbeit zwischen "Fridays for Future" und Radio Lora ist, dass die Klimaaktivisten auch jenseits ihrer Demonstrationen und Interviews mit Medien die Chance haben, sich zu äußern und den öffentlichen Diskurs weiter anzustoßen.

In der ersten Sendung an diesem Donnerstag soll es zum einen um die Protest-Bewegung gehen, um ihren Aufbau und ihre Struktur, um ihre Forderungen sowie um anstehende Termine wie beispielsweise den globalen Streik am 20. September. Zum anderen wollen die Aktivisten erklären, wie es anschließend mit der Sendung weitergehen soll. Einer der Verantwortlichen ist Salim Butt. Der 18-Jährige engagiert sich seit drei Monaten im Münchner Organisationsteam von "Fridays for Future". Er half auch dabei, die Radiosendung vorzubereiten und wird sie zudem gemeinsam mit ein bis zwei weiteren Aktivisten moderieren.

Protest
:"Die Klima-Katastrophe macht keine Sommerpause"

Zwar sind Ferien, aber der Protest gegen die Klimapolitik müsse "unbedingt aufrecht erhalten werden", sagt Meike Missler von den Münchner "Parents for Future". Deshalb verschickt die Ortsgruppe spezielle Postkarten.

Interview von Jakob Wetzel

Insgesamt helfen noch drei weitere Jugendliche bei der Organisation. "Das ist jetzt das erste Mal, das wir das machen", berichtet Butt. Viel Vorerfahrung hätten sie nicht, einige hätten aber bereits Interviews im Radio gegeben oder geführt. "Wir haben eine kleine Einführung bekommen und wir haben ja auch Lust darauf", sagt er. Eine seiner Kolleginnen habe zuvor ein Praktikum bei Radio Lora absolviert, so sei der Kontakt entstanden. "Man hat sich halt zusammengetan", beschreibt Butt die Entstehung des Projekts.

In den kommenden Monaten möchte die Redaktion verschiedene "Fridays for Future"-Arbeitsgruppen vorstellen und erklären, wie man einen Streik organisiert. Zudem wollen die Jugendlichen über ihre Motivation sprechen und Gäste als Interviewpartner einladen. Dabei soll unter anderem auch über aktuelle Themen diskutiert werden.

"Gerade weil in der Öffentlichkeit so viel über sie geredet wird, freuen wir uns sehr, den Aktivisten von ,Fridays for Future' München die Möglichkeit geben zu können, sich selbst in die mediale Debatte einzuschalten", sagt Heidi Kaiser, eine der Sprecherinnen der Redaktionskonferenz von Lora. Bei Radio Lora (Frequenz UKW 92,4) haben immer wieder zivilgesellschaftliche Akteure die Chance, am Programm mitzuwirken.

© SZ vom 29.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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