Bücher des Monats:Mit dem Florett durch die Zeilen tänzeln

Dana von Suffrin holt in "Otto" die jiddische Erzähltradition in die Gegenwart und den bedeutenden Roman "T. Singer" gibt es endlich auf Deutsch: die besten Bücher im August.

Aus der SZ-Redaktion

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Dana von Suffrin - Otto

Dana von Suffrin - Otto

Quelle: Kiepenheuer & Witsch

Damit, dass diese Sprachmelodie in der deutschen Literatur noch einmal zu hören sein würde, war wirklich nicht zu rechnen. Doch hier ist sie: "Otto", der Debütroman der 1985 geborenen Historikerin Dana von Suffrin, knüpft an jiddische Erzähltraditionen an, modernisiert sie, holt sie in die Gegenwart, und ist außerdem wahnsinnig lustig. Ein kleines Wunder.

Lesen Sie hier die ausführliche Rezension von Felix Stephan.

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Ljudmila Petruschewskaja - Das Mädchen aus dem Hotel Metropol

hotel

Quelle: Schöffling & Co

Ihre ersten Lebensmonate verbrachte Ljudmila Petruschewskaja bei ihrem Uropa, der damals schon seit Jahren im legendären Moskauer "Hotel Metropol" lebte. Wenig später fiel er dem stalinistischen Terror zum Opfer, auch Petruschewskaja wurde eine Ausgestoßene, sie wuchs in bitterer Armut auf dem Land auf. Heute ist die 81-Jährige eine der bekanntesten und beliebtesten Künstlerinnen Russlands, ihre Bücher wurden in 30 Sprachen übersetzt. "Das Mädchen aus dem Hotel Metropol" ist nicht nur ihre Autobiografie, sondern ein großes russisches Epos.

Lesen Sie hier die ausführliche Rezension von Cathrin Kahlweit.

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Alexander von Humboldt - Gesammelte Schriften

Humboldt

Quelle: DTV

Die Deutschen lieben Alexander von Humboldt, was nicht ganz selbstverständlich ist, schließlich sind seine Schriften zum guten Teil nie gesammelt erschienen. Diesen Makel behebt jetzt die "Berner Ausgabe sämtlicher Schriften" Alexander von Humboldts. Zehn Bände, 1000 Essays, Artikel, Aufsätze, 6000 Seiten. Ein unglaublicher Aufwand, eine beeindruckende Edition. Der große Forschungsreisende kann noch einmal völlig neu entdeckt werden.

Lesen Sie hier mit SZ Plus die ausführliche Rezension von Jens Bisky.

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Brigitte Kronauer - Das Schöne, Schäbige, Schwankende

Brigitte Kronauer: 'Das Schöne, Schäbige, Schwankende'

Quelle: dpa

Die Lebenszeit reiche nicht aus, um alle Romanideen umzusetzen, hat Christoph Ransmayr einmal gesagt. Der Gedanke könnte auch bei dem letzten Buch der Büchner-Preisträgerin Brigitte Kronauer eine Rolle gespielt haben, die im Juli dieses Jahres gestorben ist. In den Skizzen, die in diesem Buch versammelt sind, zeigt Kronauer noch einmal ihre ganze Meisterschaft. "Fantastisch altmodisch, großartig lebensklug und erzählt, als würde Kronauer mit dem Florett durch die Zeilen tänzeln", schreibt Insa Wilke.

Lesen Sie hier die ausführliche Rezension von Insa Wilke.

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Dag Solstad - T. Singer

Dag Solstad - T. Singer

Quelle: Dorlemann

Kein Schriftsteller wird in Norwegen verehrt wie der große Grübeler Dag Solstad. In seiner Jugend war er Maoist, doch seit dem Untergang des Kommunismus schreibt er melancholische Romane über die Frage, wie man seinem Leben auch dann einen Sinn abgewinnen soll, wenn man ein unpolitischer Mensch ist. Sein bedeutendster Roman "T. Singer" ist in Norwegen ein Klassiker und jetzt endlich auch auf Deutsch zu haben.

Lesen Sie hier die ausführliche Rezension von Wolfgang Hottner.

© SZ.de/qli
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