Verkehr:Der Trend stimmt

Auf manchen innerdeutschen Strecken ziehen viele Passagiere noch immer das Flugzeug der Bahn vor. Das wird auch noch länger so bleiben, etwa weil der Münchner Flughafen so schlecht an die Bahn angebunden ist. Insgesamt aber ist die Zahl der Binnenflüge stark gesunken.

Von Jens Flottau

Heftig wird diskutiert, ob innerdeutsche Flüge noch vertretbar sind. Nun hat Stefan Schulte, der Chef der Flughafenbetreiber-Gesellschaft Fraport, erneut gesagt, es gebe Routen, "die muss man nicht fliegen". Aber die Kooperation mit der Bahn müsse besser sein, um Umsteigen zwischen den Verkehrsträgern attraktiver zu machen.

Stimmt beides, irgendwie. Es gibt Strecken, die fliegt etwa Lufthansa nur wegen der Umsteiger auf die Langstrecken, Stuttgart-Frankfurt etwa oder Nürnberg-München. Solange die Bahn-Anbindung des Münchner Flughafens so schlecht ist, wird sich dort daran nichts ändern, also für sehr lange Zeit. Solange sich Bahn und Fluggesellschaften nicht einigen, wie sie den Passagieren die Reise bequem machen können, wird sich auch wenig tun. Und es gibt auch innerdeutsche Strecken wie München-Hamburg, auf denen die Bahn zu langsam ist, als dass sie dem Flugzeug Konkurrenz machen wird. Da, wo sie trotz nicht durchgecheckter Koffer überlegen ist wie auf der Strecke Frankfurt-Köln, fliegt schon heute niemand mehr.

Der Trend geht trotz allem in die richtige Richtung. Denn insgesamt ist die Zahl der innerdeutschen Flüge in den vergangenen 15 Jahren um 22 Prozent zurückgegangen. Sie tragen noch 0,3 Prozent zu den hierzulande verursachten Kohlendioxid-Emissionen bei.

© SZ vom 30.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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