Nachtleben:Das Bob Beaman schließt für immer

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Auf Facebook verkündet der Elektro-Club, dass es nicht mehr weitergeht. "Ich glaube, wir haben viel bewegt die letzten neun Jahre", schreibt Betreiber Niels Jäger.

Laura Kaufmann

Als er vor nunmehr neun Jahren eröffnete, war der Bob Beaman Music Club eine der angesagtesten Anlaufstellen für Liebhaber von elektronischer Musik. Jetzt hat der Club an der Gabelsbergerstraße nicht mit großer Abschiedsparty, sondern still und leise seine Türen für immer geschlossen, nur ein kleiner Facebookpost dankt für die gute Zeit. "Natürlich ist es schade, aber man darf das nicht zu emotional sehen", sagt Betreiber Niels Jäger. "So ein Club hat auch immer seine Zeit, und dann ist es gut, dann dürfen andere ran. Ich glaube, wir haben viel bewegt die letzten neun Jahre, aber den unbedingten Drive, da was zu reißen, hatten wir nicht mehr."

Schon seit April hatten die ursprünglichen Betreiber um Gastronom Niels Jäger den Club unterverpachtet, "ich hatte keine Lust mehr, bis zwei Uhr nachts im Club zu stehen", sagt Jäger. Auch das hat seine Zeit. Als die Vermieter jetzt anklopften und zu verstehen gaben, dass sie den Raum selbst gern nutzen würden, haben die Betreiber beschlossen, dass es an der Zeit wäre, das Bob Beaman in die Annalen der Münchner Clubgeschichte eingehen zu lassen. "Es hat uns eine Entscheidung abgenommen."

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Das Bob Beaman startete 2010 mit dem Konzept, sich voll auf das Erlebnis von Klang und Licht zu konzentrieren, mit einer kleinen Tanzfläche, die eine intime Atmosphäre vermittelte, und einem DJ, der wie auf einer Kanzel über dem Geschehen thronte. Neben Elektro wurde auch regelmäßig Hip-Hop gespielt und sogar Klassik-Konzerte veranstaltet, "wir haben uns wirklich als Music Club verstanden", sagt Jäger. "Ich glaube, das Besondere bei uns war auch dieses intensive Gefühl, dass dadurch entstanden ist, dass der Club nicht besonders groß und fast wie ein kleines Stadion aufgebaut war, dadurch ist eine besondere Atmosphäre entstanden." Doch damit ist jetzt endgültig Schluss. "Für einen größeren Abschied blieb keine Zeit", hieß es auf Facebook. "Nicht schlimm, long goodbyes machen keinen Spaß, also ciao ciao Bob Beaman."

© SZ vom 30.08.2019 / lka - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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