Thüringens CDU-Spitzenkandidat Mike Mohring kritisiert im Landtagswahlkampf mangelnde Unterstützung aus Berlin. Sechs Wochen vor der Landtagswahl sagte Mohring der Funke Mediengruppe: "Ich hoffe sehr, dass aus Berlin mehr Rückenwind kommt für die Thüringer Landtagswahlen im Oktober als zuletzt." Damit ist die Landtagswahl in Sachsen gemeint, dort habe der CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer gesagt, "es war nicht alles hilfreich aus Berlin".
Er äußert deutliche Kritik in Richtung der Bundesregierung: "In der großen Koalition gehen gute Sachentscheidungen unter, weil sie den Eindruck erweckt, es gehe immer nur um Personal und Posten. Das lehnen die Leute im Osten noch stärker ab als im Rest der Bundesrepublik und wählen dann Rote Karte."
Meinungsforschung:Woher die erstaunlichen Unterschiede zwischen Umfragen und Wahlergebnis rühren
Die Umfragen zu den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg lagen oft deutlich daneben. Dafür gibt es gute Gründe.
Als Beispiel nannte Mohring die von CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer ausgelöste Debatte über einen Parteiausschluss des umstrittenen Ex-Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen. Als wichtigen Inhalt führte Mohring die Klimapolitik an, in der die Union "eine eigene Handschrift entwickeln" müsse. Er gehe davon aus, dass die CDU keinen Vorschlag zur CO2-Besteuerung akzeptieren werde.
Im Hinblick auf die Landtagswahl in Thüringen am 27. Oktober zeigt sich Mohring äußerst zuversichtlich: "Ich bin sehr optimistisch, dass die CDU den Auftrag zur Regierungsbildung bekommt und Rot-Rot-Grün keine eigene Mehrheit hat", sagte er in dem Interview.
In Thüringen regiert mit Bodo Ramelow seit 2014 der einzige Ministerpräsident der Linken. Er will sein Amt am 27. Oktober verteidigen. In aktuellen Umfragen liegt die Linke knapp vor CDU und AfD.