Zehnter Tag der US Open:Die unglaubliche Geschichte des Milan Welte

Lesezeit: 3 min

Der junge Deutsche Milan Welte glänzt in New York. (Foto: imago images / GEPA pictures)

Ein deutscher Junior erreicht das Achtelfinale, Monfils und Berrettini liefern sich ein Duell für die Ewigkeit und das deutsche Doppel Mies/Krawietz spielt ums Finale. Das US-Open-Telegramm.

Von Jürgen Schmieder, New York

Manche Geschichten sind so unglaublich, dass sie nur der erzählen darf, der sie erlebt hat. Der 18 Jahre alte Milan Welte gewinnt bei den Junioren 6:2, 7:6(4) gegen den an Rang sechs gesetzten Toby Kodat und trifft im Achtelfinale am Freitag auf Gauthier Obclin.

SZ: Herr Welte, wer in aller Welt sind Sie denn?

Welte: (lacht) Ganz ehrlich: Ich habe auch nicht damit gerechnet, dass ich hier vier Spiele nacheinander gewinne und ins Achtelfinale komme. Ich war doch nur ein "Alternate" für dieses Turnier.

"Alternate", das müssen Sie erklären...

Es ist die Warteliste für die Qualifikation, ich bin da der dritte oder vierte Nachrücker gewesen, falls jemand absagen muss. Es ist also sehr unwahrscheinlich gewesen, dass ich noch teilnehmen darf. Am Sonntagabend bin ich dann reingerutscht, wir haben dann sofort die Flüge gebucht und sind am Montag zu meinem ersten Grand-Slam-Turnier nach New York gereist.

Hand aufs Herz: Wie lange haben Sie das Hotel gebucht?

Ganz ehrlich: Wir verlängern Tag für Tag - den Rückflug hatten wir für diesen Montag gebucht.

Sie hatten nicht erwartet, das Hauptfeld zu erreichen...

... und ich wäre direkt nach Südafrika zu einem Turnier geflogen. Mittlerweile haben wir den Flug drei Mal umgebucht.

Wenn man auf das Tableau der Junioren guckt: Da findet man aus Deutschland nur Sie und Alexandra Vecic. Was ist da los?

Bei mir ist der Weg zum Tennisprofi noch sehr weit, da müsste schon alles stimmen. Einer der Gründe ist sicherlich, dass wir uns erst einmal auf die Schule konzentrieren. Ich wollte nun erst einmal das Abitur machen, das letzte halbe Jahr war deshalb auch stressig. Meine Eltern und ich haben gesagt, dass die Schule erst einmal wichtiger ist. Ich war in Mannheim auf dem Sportgymnasium, nun bin ich fertig und kann Tennis spielen.

Dominik Koepfer, der hier in New York das Achtelfinale erreicht hat, ist den Umweg über ein US-College gegangen. Eine Alternative für Sie?

Auf jeden Fall, wir sortieren das gerade. Ich muss aber sagen: Ich fühle mich in meiner Heimat sehr wohl und habe am Stützpunkt in Saarbrücken auch optimale Bedingungen. Das einzige, was manchmal fehlt: Trainingspartner. Einer der Leute, mit denen ich häufig trainiere, ist zuletzt öfter verletzt gewesen, der andere musste in die Schule.

Sie haben gerade die Nummer sechs der Setzliste besiegt. Was können Sie erreichen?

Es kommt bei den Junioren oft auf die Tagesform an und darauf, ob einem der Gegner liegt. Es ist aber erlaubt, zu hoffen und zu träumen.

Match des Tages:

237 Minuten dauert die Partie zwischen Gael Monfils und Matteo Berrettini, und es wäre unfair, nur einen Ballwechsel zu zeigen.

Beide zeigen Ballwechsel wie diesen:

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Monfils feuert sich zwischenzeitlich so an:

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Die Reaktion der Berrettini-Fans nach dem vierten vergebenen Matchball:

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Und als es dann so weit ist und Berrettini mit 3:6, 6:3, 6:2, 3:6, 7:6(5) gewinnt:

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Zitat des Tages:

"Ich bin eine Seniorin, ich werde meine Karriere bald beenden."

(Belinda Bencic, 22 Jahre)

Mitarbeiter des Tages:

Haniff Habiboodean. Es ist kurz vor Mitternacht, und natürlich hört er diesen wahnsinnigen Lärm aus der größten Tennisarena der Welt. Er weiß, dass dort gerade etwas Ungeheuerliches, etwas Unfassliches passieren muss - doch was soll er tun? Er muss die Plätze 13, 14 und 17 bewässern, wie jede Nacht, also stapft er mit einer zehnköpfigen Schlauchgabel über Court 13 und versucht anhand der Geräusche zu erahnen, was sich da drüben im Arthur Ashe Stadium ereignen könnte. Als er mit diesem Platz fertig ist, ist auch die Partie beendet: Roger Federer hat verloren, in fünf Sätzen gegen Grigor Dimitrov.

Hingucker:

Gael Monfils will seine geniale Vorhand gerne noch einmal sehen:

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Ballwechsel für die Ewigkeit:

Diego Schwartzman gegen Rafael Nadal:

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Schwartzman verliert 4:6, 5:7, 2:6.

Das bringt der Donnerstag:

Das Halbfinale im Herrendoppel um 19.30 Uhr deutscher Zeit: Andreas Mies und Kevin Krawietz gegen Marcel Granollers (Spanien) und Horacio Zeballos (Argentinien). Zum Porträt der beiden geht es hier.

Dazu die Halbfinalspiele der Frauen: Serena Williams gegen Elina Switolina und Belinda Bencic gegen Elise Mertens.

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