Warnung vor Nahrungsergänzung:Fahrlässige Extraportion

Dass Diätpillen fatale Folgen für die Gesundheit haben, davor ist hinlänglich gewarnt worden. Aber auch Nahrungsergänzungsmittel sind nicht ohne.

Jüngst kamen krankmachende Diätpillen auf den Index, folgen nun Vitamin- und Mineralstoffpülverchen? Nach Warnungen der US-Arzneimittelbehörde FDA vor dem Schlankheitsmittel Hydroxycut mahnen Mediziner generell zu Vorsicht bei Nahrungsergänzungspräparaten.

Vitaminpräparat Nahrungsergäntungsmittel; iStockphotos

Statt Vitamine aus der Pillendose zu Löffeln, kann man bedenkenlos in einen Apfel beißen.

(Foto: Foto: iStockphotos)

Nicht nur bei Diätpillen, sondern auch bei vielen anderen frei verkäuflichen Pulvern und Pflanzenmitteln sei die Sicherheit nicht gewährleistet, betont der Mediziner Gerald Weissmann von der Universität New York.

Anfang Mai hatte die FDA eine Warnung für Hydroxycut-Präparate ausgesprochen. Vorausgegangen waren Berichte, denen zufolge diese Fettverbrenner offenbar schwere Leberschäden verursachen können. Die auch in Deutschland seit Jahren angebotenen Produkte zählen in den USA zu den meistverkauften Diätmitteln.

"Man muss kein Pharmakologe sein, um zu vermuten, dass fast alles, was die Struktur und Funktion des menschlichen Körpers beeinflusst, unerwünschte Nebenwirkungen haben könnte", schreibt Weissmann in der Fachzeitschrift FASEB Journal.

Er verweist auf Hunderte veröffentlichte Studien, denen zufolge Diätpillen, aber auch Pflanzenmittel etwa Leber und Nieren schädigen können. "Diese Präparate sind kaum mehr als unregulierte Medikamente, die handfeste Konsequenzen haben, welche deutlich über das hinausgehen, was auf der Verpackung steht", so Weissmann.

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