Ägypten:Lebenslang für Muslimbrüder

Ein Gericht in Ägypten hat den Anführer der dort verbotenen Muslimbruderschaft, Mohammed Badie, sowie zehn weitere Islamisten zu lebenslanger Haft verurteilt. Sie sollen mit der Palästinenserorganisation Hamas Spionage betrieben haben. Das Strafgericht in Kairo verurteilte am Mittwoch auch fünf Mitangeklagte zu sieben beziehungsweise zehn Jahren Haft. Badie und andere Kader der inzwischen aufgelösten Muslimbruderschaft waren in anderen Verfahren bereits zum Tod oder langen Haftstrafen verurteilt worden. Menschenrechtsorganisationen kritisieren an diesen Massenprozessen, dass sich die Angeklagten nicht ausreichend verteidigen könnten und die Anklagen konstruiert und politisch inspiriert seien. Vorwürfe gegen den mittlerweile verstorbenen Ex-Präsidenten Mohammed Mursi ließ das Gericht wegen seines Todes fallen.

© SZ vom 12.09.2019 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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