Zoologie:Schreckliches Magenknurren

Biologen finden bei der Reiterkrabbe Zähne im Magen, mit der sie ihre Feinde vertreibt.

Von Felix Hütten

Es ist ja immer gut, einen potenziellen Angreifer nicht sofort niederzuknüppeln, sondern erst mal das Gespräch zu suchen. Kommunikation ist schließlich alles; nur hilft Kommunikation nichts, wenn die Botschaft nicht ankommt. Das gilt erstaunlicherweise auch in der Tierwelt, an den Stränden des Atlantiks. Dort lebt die Westatlantische Reiterkrabbe (Ocypode quadrata), auch sie muss Feinden irgendwie klarmachen, dass mit ihr nicht zu scherzen ist.

Normalerweise reiben die Krabben ihre Scheren aneinander und produzieren derart abschreckende Geräusche, dass ihnen niemand zu Leibe rücken will. Stridulation nennen Experten diese Taktik. Doch geben die Tiere auch dann Laute von sich, wenn ihre Zangen ruhen. Wie kann das sein? Ein Team um die Biologin Jennifer Taylor von der University of California konnte mittels Schwingungsmessungen und Röntgenaufnahmen zeigen, dass die Tiere kleine Zähne im Magen tragen, die sie ebenfalls für ihre Abschreckungstöne aneinanderreiben. Diese Magenmühle halte Angreifer fern, schreiben die Forscher im Fachblatt Proceedings of the Royal Society B. Wohl bekomm's.

© SZ vom 12.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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