Aktuelles Lexikon:Exoplanet

Er bewegt sich außerhalb des Sonnensystems. Und zumindest ein Exemplar hat sowohl Wasser als auch gemäßigte Temperaturen aufzuweisen - die Voraussetzung für Leben.

Von Marlene Weiß

Es ist erstaunlich kompliziert zu beschreiben, was einen Planeten ausmacht. Das wurde Astronomen schmerzlich bewusst, als sich herausstellte, dass der einstige Planet Pluto eine Reihe Verwandter am Rande des Sonnensystems hatte, die im Grunde ähnlich planetig waren wie er - also auf einer Umlaufbahn um eine Sonne unterwegs und einigermaßen kugelförmig. Darum wurde im Jahr 2006 ein weiteres Kriterium eingeführt: Ein Planet muss seinen Bahnbereich auch weitgehend von anderen Objekten geräumt haben. Damit war Pluto zum Zwergplaneten degradiert worden. Ist man einmal so weit, wird es einfacher: Ein Exoplanet ist jeder Planet außerhalb des Sonnensystems. Exoplaneten sind schwer zu erkennen, weil sie vom Licht ihrer Sterne überstrahlt werden, erst 1992 wurde der erste entdeckt. Inzwischen haben sich die Beobachtungsmethoden jedoch dramatisch verbessert, rund 4000 Exoplaneten sind bekannt. Die Mehrzahl davon hat das Kepler-Weltraumteleskop mit der Transit-Methode entdeckt: Wenn ein Stern sich in regelmäßigen Abständen minimal verdunkelt, deutet das auf einen vorbeiziehenden Planeten hin. Nun wurde erstmals ein Exoplanet identifiziert, der sowohl gemäßigte Temperaturen als auch Wasser aufzuweisen hat - beste Voraussetzungen also für die Entstehung von Leben.

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