Weßling:Hunderte Bürger gegen Müll-Standort

Weßling/Awista

Die Initiative um Gerhild Schenck-Heuck überreicht Landrat Karl Roth (2. v. re.) die Unterschriften.

(Foto: Privat)

Initiative fordert mit einer Petition eine Verlagerung des geplanten Umladezentrums von Hochstadt an die Lindauer Autobahn.

Von Christine Setzwein

Welcher Standort für ein Müllumladezentrum der beste ist, ist noch nicht entschieden. Es gibt zwei, der eine zwischen Hochstadt und Oberbrunn auf Gautinger Flur, der andere an der A 96, gerade noch auf Weßlinger Gemeindegebiet. Die Hochstadter laufen seit Bekanntwerden der Pläne des Kommunalunternehmens Abfallwirtschaft Starnberg (Awista) Sturm gegen das Vorhaben in ihrem Wasserschutzgebiet. Mitglieder der Interessengemeinschaft Hochstadt und Günter Schorn, der Vorsitzende des Bund Naturschutz im Landkreis Starnberg, haben nun an Landrat Karl Roth (CSU) Unterschriftenlisten und die Petition "Alternativer Standort Awista Müllumladestation" übergeben.

Mit alternativer Standort ist der "An den Gruben" an der Lindauer Autobahn gemeint. 351 Weßlinger und 92 auswärtige Bürger haben auf den Listen unterschieben, die Petition im Internet unterstützen 1175 Bürger, davon 1030 aus dem Landkreis, teilt die Sprecherin der IG, Gerhild Schenck-Heuck mit. Nach dem Gespräch mit Landrat Roth, gleichzeitig Awista-Verwaltungsratsvorsitzender, sehen die Weßlinger der endgültigen Entscheidung im Herbst "mit mehr Zuversicht entgegen".

Die Vorteile des Standorts "An den Gruben" seien nicht von der Hand zu weisen, meinte Roth am Donnerstag. Verkehrsmäßig sei ein Umladezentrum dort gut zu erreichen, es sei kein Wasserschutzgebiet ausgewiesen, und Emissionen gebe es jetzt schon durch das Kieswerk und die Umladestation der Firma Remondis. Landrat Roth sagt: "Wo schon was kaputt ist, kann man nichts mehr kaputt machen." Die Grundstücke für beide Standorte sind im Besitz des Awista - mit Rücktrittsrecht. Bevor es "An den Gruben" kein Baurecht gebe, werde man Hochstadt aber nicht aufgeben, sagte Roth. "Weßling kann und wird aktiv eingreifen mit der Genehmigung des benötigten Baurechts", heißt es von Seiten der IG.

Seit Juli arbeitet das Büro Infa GmbH aus Ahlen an einer Analyse der beiden Standorte. Das Ergebnis wird am 26. September der Projektlenkungsgruppe vorgestellt. Dieser Gruppe gehören die Bürgermeister von Gauting und Gilching an, Brigitte Kössinger und Manfred Walter, sowie der Weßlinger Vize Michael Sturm, die Verwaltungsräte Gerd Mulert und Max Stürzer, Awista-Vorstand Peter Wiedemann und Verwaltungsratsvorsitzender Karl Roth. Die Lenkungsgruppe hatte sich auf sechs Hauptkriterien geeinigt, an denen die Standorte für das künftige Wertstoff- und Dienstleistungszentrum des Awista gemessen werden müssen: Ökologie, Wirtschaftlichkeit, Verfügbarkeit der Grundstücke, Infrastruktur, Umfeld und Wasserschutz.

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