Al-Qaida:Weißes Haus bestätigt Tod von Osama bin Ladens Sohn

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Hamsa bin Laden in einem undatierten Video, das die CIA zur Verfügung gestellt hatte. (Foto: AP)
  • US-Präsident Donald Trump bestätigt den Tod des Sohns von Ex-Al-Qaida-Chef Osama bin Laden.
  • Als hochrangiges Al-Qaida-Mitglied sei Hamsa bin Laden bei dem Terrornetz für Planungen und für die Zusammenarbeit mit verschiedenen Terrorgruppen verantwortlich gewesen.
  • Er sei bei einem Anti-Terror-Einsatz "in der Region Afghanistan/Pakistan" getötet worden, teilt das Weiße Haus mit.

Kurz nach dem Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 hat US-Präsident Donald Trump den Tod des Sohns von Ex-Al-Qaida-Chef Osama bin Laden bestätigt. Hamsa bin Laden sei bei einem Anti-Terror-Einsatz "in der Region Afghanistan/Pakistan" getötet worden, teilte das Weiße Haus am Samstag mit.

Als hochrangiges Al-Qaida-Mitglied sei Hamsa bin Laden bei dem Terrornetz für Planungen und für die Zusammenarbeit mit verschiedenen Terrorgruppen verantwortlich gewesen. Sein Tod entziehe "Al-Kaida nicht nur wichtiges Führungsgeschick und die symbolische Verbindung zu seinem Vater", er untergrabe auch "wichtige operative Aktivitäten der Gruppe", hieß es in der Mitteilung des Weißen Hauses. Zum Zeitpunkt des Todes gab es keine Angaben. Zuletzt wurde im März 2018 eine Botschaft Hamsa bin Ladens öffentlich bekannt.

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Hamsas Vater, Osama bin Laden, galt als Drahtzieher der Anschläge in New York und Washington. Danach war Osama bin Laden untergetaucht. 2011 spürte ein US-Spezialkommando den damals 54-Jährigen im pakistanischen Abbottabad auf und tötete ihn. Hamsa bin Laden soll danach eine führende Rolle bei Al-Qaida eingenommen haben. Die New York Times berichtete unter Berufung auf Analysten, mindestens seit dem Jahr 2010 habe Al-Qaida im Verborgenen versucht, Hamsa bin Laden zum Chef der Organisation heranzuziehen.

Mehrere US-Medien hatten schon Ende Juli über den Tod Hamsa bin Ladens berichtet. Demzufolge soll er im Laufe der vergangenen zwei Jahre getötet worden sein. Trump hatte die Berichte nicht bestätigt.

Hamsa bin Laden wurde 2015 in einer Audiobotschaft zum offiziellen Mitglied Al-Qaidas ernannt. Darin rief er zu Angriffen auf die Hauptstädte westlicher Länder und ihrer Verbündeter auf, darunter Washington, Paris und Tel Aviv. In einer Aufzeichnung aus dem Jahr 2016 drohte er mit Angriffen auf US-Bürger in den Vereinigten Staaten und im Ausland. Ende Februar dieses Jahres hatte das US-Außenministerium eine Belohnung von bis zu einer Million Dollar auf seinen Kopf ausgelobt. Anfang 2017 war er auf die Terrorliste der USA gesetzt worden.

Angaben des US-Außenministeriums zufolge wurde Hamsa bin Laden 1989 in Dschidda (Saudi-Arabien) geboren. Andere Quellen geben sein Geburtsjahr mit 1991 an. Saudi-Arabien entzog ihm im vergangenen Februar die Staatsbürgerschaft. Nach Darstellung des US-Außenministeriums war Hamsa bin Laden mit der Tochter von Mohammed Atta verheiratet, der am 11. September 2001 eines der Flugzeuge in das New Yorker World Trade Center gesteuert hatte.

© SZ.de/dpa/ap/ick - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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