Vereinssport:Freizeitsportler brauchen schnelle Lösungen

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So mancher Fußballplatz in München ist verwaist. (Foto: Stephan Rumpf)

Auch beim Vereinssport hält die Infrastruktur mit dem Wachstum der Stadt nicht Schritt. Die beschlossenen Verbesserungen müssen nun konsequent durchgesetzt werden.

Kommentar von Heiner Effern

Wachstum bereitet auch Schmerzen, das spürt München nicht nur bei den Schulen, beim Verkehr oder bei den hohen Mieten. Die vorhandene Infrastruktur hält dem steten Zuzug nicht stand, beim Nachrüsten läuft die Stadt an allen Ecken und Enden hinterher. Das gilt auch bei den Sportflächen, draußen und in den Hallen. Besonders eklatant und wegen der vielen Betroffenen auch besonders spürbar gilt das für den Fußball. Seit gut einem Jahr beschäftigt das immer intensiver die Politik, zwei Sportbauprogramme für 60 Millionen Euro sind beschlossen.

Nun hat Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) ein Programm vorgestellt, um den Vereinen mehr Plätze und längere Trainingszeiten zu verschaffen. Das ist inhaltlich schlüssig und bei 165 Vereinen mit fast 40 000 Mitgliedern für die Kommunalwahl 2020 bestimmt auch nicht schädlich. Manches ist nicht neu, es finden sich im Paket auch schon längst beschlossene neue Fußballfelder wie der Sportcampus in Freiham. Entscheidend für eine schnelle und tatsächliche Hilfe für die Fußballer dürften zwei Punkte sein: Gelingt es wirklich, die brach liegenden Fußballfelder an den Schulen für die Vereine zu gewinnen? Und lassen sich die Bezirkssportanlagen mit mehr Kunstrasen und Flutlicht wirklich noch deutlich intensiver nutzen?

Beides liegt im Einflussbereich der Stadt (wenn die Schulen nicht privat oder staatlich sind). Mit Widerstand von innen und von außen ist zu rechnen: Das Personal an Schulen und in den Bezirkssportanlagen sieht zum Beispiel eine intensivere Nutzung meist genauso ungern wie die Nachbarn, die den Lärm fürchten. Zudem wird auch Angst vor Vandalismus oder kaputtem Rasen und das Problem von fehlenden, offen zugänglichen Umkleiden angeführt werden. Dafür kann man jedoch anders als beim Verkehr oder dem Wohnungsmangel schnell umsetzbare Lösungen finden. Oberbürgermeister Reiter wird sich daran messen lassen müssen, ob er diese durchsetzen kann.

© SZ vom 17.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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Von Heiner Effern

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