Ausstellung in Wasserburg:Spielend durch die Jahrhunderte

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Beim Begleitprogramm des Museums Wasserburg können Besucher selbst aktiv werden

Nervenaufreibende Kartenpartien, ein glückliches Händchen beim Würfeln oder ein unterhaltsamer Quizabend mit Freunden - gespielt wird gerne, egal ob jung oder alt. Bereits die Römer kannten unterhaltsame Würfel- und Geschicklichkeitsspiele, und im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich immer kunstvollere, komplexere Varianten. Bald zog das Glücksspiel in die Wirtshäuser ein. Und mit der Industrialisierung wurde das Spiel dann eine Ware, Familienspiele überschwemmten in bunter, ungeheurer Vielfalt den Markt. Unter dem Titel "Was wird denn hier gespielt?" widmet das Museum Wasserburg der Geschichte der Gesellschaftsspiele nun eine sicher sehenswerte Sonderausstellung. Eröffnet wird sie an diesem Dienstag, 17. September, um 19.30 Uhr, besuchen kann man die Schau dann bis 6. Januar. Das Museum Wasserburg hat geöffnet dienstags bis sonntags von 13 bis 16 Uhr, an den Adventswochenenden freitags bis sonntags sogar von 13 bis 18 Uhr. Für Gruppen können unter der Nummer (08071) 92 52 90 auch Führungen zu anderen Terminen vereinbart werden, es gibt welche für Erwachsene, für Familien und solche nur für Kinder.

Der historische Bogen der Ausstellung spannt sich von den ersten römischen Spielsteinen über die kunstvoll gearbeiteten Brettspiele der alten Wasserburger Handelsherren bis zu den bunten, vielfältigen Spielewelten des 20. Jahrhunderts. Man kann erfahren, woher der "Puff" seinen Namen hat, was die Wissenschaft unter "Spielen" versteht und wer eigentlich das berühmte "Monopoly" erfand. An verschiedenen Stationen dürfen Spiele auch ausprobiert werden. Daneben gibt es eine Spielwiese und einen Spieltisch für alle, die tiefer einsteigen wollen. Natürlich kann man obendrein spielerisch dazulernen und sein neu erworbenes Wissen gleich testen.

Außerdem hat das Museum ein Begleitprogramm mit viel Spiel, Spaß und guter Laune zusammengestellt. Es gibt Führungen für Klein und Groß, Entdeckungstouren für Schulklassen und Spielabende. "Mitspieler gesucht!", heißt es zum Beispiel am Dienstag, 15. Oktober, um 19 Uhr im Gasthof Paulanerstuben am Marienplatz. Denn neben den altbekannten Spielen wie Mühle, Dame oder Kniffel gibt es auch vergessene Spiele, die neu entdeckt werden wollen. Hierzu zählen das altägyptische Senet-Spiel, das Würfeln mit Astragalen oder die verbotenen Karten- und Glücksspiele, mit denen sich die alten Wasserburger die Zeit vertrieben. Gemeinsam mit den "Wasserburger Spuiratzn" bringt das Museum sie einen Abend lang wieder auf den Tisch. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Normalerweise lässt sich kein Spieler in die Karten schauen - insofern ist der Termin am Sonntag, 17. November, um 14.30 Uhr in der Paulanerstuben eine große Ausnahme: Da nämlich kann man Schafkopfen lernen. Franziska Honer führt in das Regelwerk ein, gibt Tipps für Anfänger und verrät auch den ein oder anderen Trick. Um Partien für vier Personen zusammenstellen zu können, wird um Anmeldung bis 14. November gebeten.

Aber auch Kreativität ist gefragt rund um die neue Sonderausstellung: In den vergangenen Jahrzehnten hat es kein neues Wasserburgspiel mehr gegeben. Wie wäre es also mit einem Memory, Quartett, Quiz oder Brettspiel, das die Innstadt aufgreift? Das Museum lädt deshalb alle Bürger ein, ein eigenes solches Spiel zu erschaffen. Die innovativsten, schönsten und kreativsten Entwürfe werden laut Ankündigung in der Ausstellung gezeigt. Und weiter: "Sollte das Siegerspiel finanziell und technisch reproduzierbar sein, kommt es ins Weihnachtsgeschäft." Ideen einreichen kann man bis Montag, 11. November, im Museum Wasserburg.

© SZ vom 17.09.2019 / abl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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