Luftfahrt:Air Berlin tilgt Staatskredit

Gut zwei Jahre nach der Pleite von Air Berlin hat die einst zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft den umstrittenen Staatskredit doch noch zurückgezahlt. "Wir haben die letzte Rate vor zwei Tagen getilgt", sagte Insolvenzverwalter Lucas Flöther. Air Berlin hatte über die Staatsbank KfW 150 Millionen Euro bekommen, um die sofortige Einstellung des Flugbetriebs zu verhindern. Die Zinsen für das Darlehen stehen allerdings noch aus. "Wir werden in naher Zukunft auch hier mit der Rückzahlung beginnen können", sagte Flöther. Bei einem Zinssatz von neun Prozent, den die KfW nach früheren Angaben verlangt hatte, sind bereits mehr als 27 Millionen Euro aufgelaufen. Der Plan, das Geld aus dem Verkauf der österreichischen Tochter Niki an die Lufthansa zurückzuzahlen, war am Widerstand der Brüsseler Kartellwächter gescheitert. Als Massedarlehen muss der KfW-Kredit aus der Insolvenzmasse vorrangig zurückgezahlt werden, vor allen anderen Forderungen. Die Passagiere, die ihre Flüge vor der Insolvenz im August 2017 bereits bezahlt hatten, aber nicht mehr antreten konnten, und die meisten anderen Gläubiger gehen nach heutigem Stand leer aus.

© SZ vom 20.09.2019 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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