Nachruf:Nikolaus Lobkowicz gestorben

Nikolaus Lobkowicz; Lobkowicz

Nikolaus Lobkowicz galt als ein profunder Kenner Marxscher Philosophie, war dabei aber selbst kein Marxist. Nun ist er im Alter von 88 Jahren gestorben.

(Foto: Ursula Düren/dpa)

Nikolaus Lobkowicz, dessen Name eng mit der Ludwig-Maximilians-Universität in München (LMU) und der Katholischen Universität (KU) Eichstätt verbunden ist, ist am Donnerstag im Alter von 88 Jahren gestorben. Der 1931 als Spross eines alten böhmischen Fürstenhauses in Prag geborene Lobkowicz musste Ende der Vierzigerjahre mit seinem Vater aus der Tschechoslowakei fliehen. In der Schweiz studierte er Philosophie. 1967 wurde er auf den neu geschaffenen Lehrstuhl für politische Theorie und Philosophie an der LMU berufen. Im Jahr 1971 wurde er zum Rector magnificus der LMU gewählt, an der er nach der Hochschulreform von 1977 bis 1983 Präsident war. 1984 wurde er zum Präsidenten der Katholischen Universität Eichstätt gewählt, an der er bis 1996 wirkte.

In späteren Jahren engagierte sich Lobkowicz lange im päpstlichen Rat für Kultur. Er war Gesprächspartner von Johannes Paul II. als auch von Benedikt XVI. Lobkowicz habe die katholische Kirche als seine eigentliche Heimat betrachtet, nach dem Verlust der böhmischen Heimat, heißt es in einem Nachruf aus dem Familienkreis.

Lobkowicz war nicht nur Ehrenmitglied wissenschaftlicher Gesellschaften und Akademien sowie Ehrendoktor mehrerer Universitäten, er wurden auch unter anderem mit dem Verdienstorden des Freistaates Bayern, der Ludwig Thoma Medaille der Stadt München sowie dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet.

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