Radeln in Ebersberg:Endspurt zum Ziel

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Schwachpunkte und Stärken des Radwegesystems erkunden die Teilnehmer bei ihrer Tour durch Ebersberg und den Forst. (Foto: Landratsamt)

Bereits im kommenden Jahr soll Ebersberg als "Fahrradfreundlicher Landkreis" zertifiziert werden

Bereits im nächsten Jahr will sich Ebersberg ganz offiziell "Fahrradfreundlicher Landkreis" nennen dürfen. Dieses Ziel hat Landrat Robert Niedergesäß (CSU) bei einem Pressegespräch betont. Den ersten Schritt hin zur offiziellen Zertifizierung hat der Landkreis jetzt erfolgreich absolviert. Zur sogenannten Vorbereisung sind die Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen (AGFK), Sarah Guttenberger, ein Vertreter des Bayerischen Verkehrsministeriums und der Landesvorsitzende des ADFC ins Landratsamt gekommen.

Vertreter des Straßenbauamts Rosenheim, der Polizei und der Kreisverkehrswacht sowie des Runden Tisches Radfahren waren mit dabei als der Landrat, Abteilungsleiterin Brigitte Keller und die zuständigen Fachleute aus dem Landratsamt den Landkreis vorstellten und berichteten, was bisher zum Thema Fahrradfahren im Landkreis unternommen worden ist und welche weiteren Vorhaben geplant sind. Danach folgte die gemeinsame Radtour durch die Stadt Ebersberg und den Ebersberger Forst, wo man gelungene Lösungen und auch Problembereiche an Ort und Stelle besprechen konnte.

In ihrer abschließenden Beurteilung stellte Guttenberger dem Landkreis für seine bisherige Fahrradpolitik ein positives Zeugnis aus. Sie hob hervor, dass man deutlich das Engagement erkenne, den Landkreis Ebersberg beim Radverkehr voranzubringen. Die Geschäftsführerin sah gute Grundvoraussetzungen, nannte den Runden Tisch Radwege und die gute und enge Zusammenarbeit mit dem ADFC. Sehr positiv sah sie die Tatsache, dass es in allen Landkreisgemeinden Ansprechpartner zum Thema Radverkehr gibt und dass das Thema zum Beispiel auch bei der Bürgermeisterdienstversammlung auf der Tagesordnung steht. Die Radwegplanung bis 2030 wurde positiv beurteilt. Die neue Radweg-Beschilderung im Landkreis mit mehr als 1800 Schildern wurde als guter Grundstein gelobt. Hervorgehoben wurde das Radwegekonzept und die jährlichen Treffen dazu. Das ganzheitliche ÖPNV-Konzept mit Bus, Schiene und Car-Sharing findet sich laut einer Pressemitteilung aus dem Landratsamt ebenfalls auf der Positivliste der Prüfer.

Damit die Bewerbung um die Zertifizierung erfolgreich abgeschlossen werden kann, hat Guttenberger dem Landkreis auch Anregungen mit auf den Weg gegeben. So sollte ein Konzept zur Information, Kommunikation und zu Serviceleistungen verfasst werden. Guttenberger rät den Internetauftritt besonders für den Tagesradverkehr zu optimieren, etwa mit einem Winterdienstplan für Radwege und Baustelleninformationen. Die Rolle des Landkreises als Impulsgeber für seine Kommunen könnte noch weiter gestärkt werden. Die Prüferin nannte das Beispiel Stellplatzsatzungen, die Abstellflächen für Fahrräder beinhalten sollten. Interessant wäre auch ein "Mängelmelder" auf der Homepage des Landratsamtes, zum Beispiel für Gefahrenstellen. Der Landrat kündigte an, dass sich der Verkehrsausschuss des Kreistages noch in diesem Jahr mit den Anregungen befassen wird. Als nächster Schritt von Seiten der AGFK folgt die sogenannte Hauptbereisung mit anschließender Zertifizierung. "Wir wollen bereits nächstes Jahr über die Ziellinie radeln, das ist unser Anspruch," so der Landrat.

© SZ vom 23.09.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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