Kunstleben in Moosburg:Ein Preis für besondere Architektur

Mitgliederausstellung 2019 der Moosburger Altstadtförderer

Als "konstruktiv-abstrakt" bezeichnet der Günzenhausener Wolfgang Sell seine Malerei. Er ist der erste Gastkünstler, der bei der Mitgliederausstellung der Moosburger Altstadtförderer dabei ist.

(Foto: Privat)

Der Moosburger Altstadt-Förderverein stellt das Programm seiner achten Kunstausstellung und eine neue Aktion vor: eine Broschüre über gelungene Bauprojekte in der Stadt und einen Anerkennungspreis für Bauherren.

Von Alexander Kappen, Moosburg

Die Moosburger Altstadtförderer, das stellte die Vereinsvorsitzende Daniela Eiden nicht ohne Stolz fest, "tragen zum Moosburger Kunstleben schon eine ganze Menge bei". Und so konnte sie in einem Pressegespräch am Montag nicht nur Details zur bereits achten Auflage der Mitgliederausstellung am 12. und 13. Oktober im Zehentstadel nennen, sondern auch ein ganz neues Projekt der Altstadtförderer vorstellen, das man dem Bereich Baukunst zuordnen könnte. Der Verein will erstmals eine Broschüre über Architektur in Moosburg herausbringen und einen Anerkennungspreis für einen Bauherrn ausloben, den eine Jury ermitteln wird.

Die aktuelle Kreisbaumeisterin und ihr Vorgänger sitzen in der Jury für den Architekturpreis

Die Idee dazu hatte Vereinsmitglied Rudolf Hattenkofer. Das Heft sei als Nachfolger einer Broschüre gedacht, die Rudolf Heinz, Dominik Reither und Fotograf Christian Willner vor einiger Zeit mal herausgebracht haben, so Hattenkofer. Der Jury für den Anerkennungspreis gehören neben Eiden und ihrem Vorstandskollegen und früheren Moosburger Bauamtsleiter Reinhard Dick auch die beiden Architekten Kristina und Simon Wankner an sowie die aktuelle Kreisbaumeisterin Antonia Seubert und der früherer Kreisbaumeister Fritz Schüller. Dass die beiden Letztgenannten dabei sind, freut Hattenkofer ganz besonders: "Das macht deutlich, dass das nicht nur eine Moosburger, sondern eine regionale Sache ist."

Bei der Auslobung des Preises, dessen Gewinner kein Geld bekommt, geht es den Altstadtförderern darum "die Vielfalt des alltäglichen Bauens und dessen Qualität zu unterstützen". Bei der Bewertung geht es um architektonische und landschaftsgestalterische Qualität, um die Planungs- und Baugeschichte der Vorhaben. Betrachtet werden der Umgang mit dem öffentlichen und privaten Raum in der Stadt, aber auch die wirtschaftliche, funktionale und energetische Qualität des Baus. Teilnehmen können private Bauherren, Wohnungsunternehmen und -genossenschaften, Bauträger, Architekten, Stadtplaner und Landschaftsarchitekten. Die Bauvorhaben müssen in Moosburg oder einem seiner Ortsteile liegen und abgeschlossen sein, wobei die Fertigstellung nicht länger als zehn Jahre zurückliegen darf.

Die Bewerbungsfrist startet am 1. November

Die Bewerbungsunterlagen sind von 1. November an auf der Homepage abrufbar. Die Bewerbungsfrist läuft bis 31. Januar 2020. Im Februar tagt dann die Jury. Veröffentlichung des Architekturhefts und Preisverleihung sind für den 2. April vorgesehen. In dem Heft sollen inklusive des Gewinners des Anerkennungspreises etwa 15 der eingereichten Bauvorhaben präsentiert werden, die von der Jury ausgewählt werden.

Auf gewohntem Terrain bewegen sich die Altstadtförderer dagegen bei ihrer Mitgliederausstellung, an der heuer unter dem Titel "Fundstücke" 22 Künstler mitwirken. Darunter sind auch die vier Neumitglieder Matthias Gabriel, Nawja Kafka, Hans Reif und Kristina Wankner. Das bewährte Konzept wurde dabei um eine weitere Neuerung bereichert: In Wolfgang Sell aus dem Echinger Ortsteil Günzenhausen ist erstmals ein Gastkünstler unter den Ausstellern. Sell, 1949 in Berlin geboren, ist gelernter Konditor, arbeitete als Gabelstaplerfahrer, führte in München eine Kneipe und machte 20 Jahre lang Kabarett. Eiden bezeichnete ihn als "Wortspieler", der Begriffe wie "Machtschattengewächse" kreiert habe. Nun widmet er sich der "konstruktiv-abstrakten Malerei", wie er es selbst bezeichnet.

Zur Vernissage am Freitag, 11. Oktober, 19 Uhr, spielen Funky Chick & The Rooster mit Jens Bekaan und Nene Cabron. Die Ausstellung ist am Samstag, 12., und Sonntag, 13. Oktober, jeweils von zehn bis 18 Uhr geöffnet. Das Kunstangebot reicht von Malerei über Fotos, Keramik, Skulpturen und Grafiken bis hin zu einer Installation.

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