Rechtsstreit:Prinz Harry klagt gegen britische Zeitungen wegen Telefon-Hackings

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Nur Tage bevor seine Frau Meghan Klage gegen die Veröffentlichung eines Briefes klagte, reichte auch Prinz Harry zwei Klagen gegen britische Medienhäuser ein. (Foto: Getty Images)
  • Die Klagen richten sich gegen den Verlag News Group, zu dem die Sun gehört, sowie Reach plc, den Verlag der Zeitungsmarke Mirror.
  • Sie erinnern an einen der größten Medienskandale Großbritanniens. Ob sie damit in Zusammenhang stehen, ist bislang aber unklar.
  • Erst vor wenigen Tagen hatte Prinz Harry eine "skrupellose Kampagne" gegen seine Frau Meghan beklagt.

Der Rechtsstreit zwischen dem englischen Königshaus und den britischen Medien verschärft sich. Nachdem Meghan erst vor wenigen Tagen gegen die Veröffentlichung eines privaten Briefes in einer Boulevardzeitung geklagt hatte, wird jetzt auch bekannt, dass ihr Mann Prinz Harry zwei Klagen gegen britische Medienhäuser eingereicht hat. Der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge wiegen die Vorwürfe schwer. Es geht es um illegales Abhörens von Mailbox-Nachrichten.

Die beiden Klagen richten sich gegen den Verlag News Group, zu dem die Sun gehört, sowie Reach plc, den Verlag der Zeitungsmarke Mirror. Die beklagten Zeitungen gehören zu auflagenstärksten Blättern Großbritanniens. Das Königshaus hat zu den Details der Klage bislang keine Angaben gemacht.

Im Vereinigten Königreich gab es in den vergangenen Jahren allerdings eine Vielzahl von Abhör- oder Telefon-Hacking-Vorwürfen gegen Journalisten. Die Vorwürfe, die Prinz Harry jetzt erhebt, erinnern an einen der größten Medienskandale in der Geschichte Großbritanniens. In dessen Zentrum stand 2011 ebenfalls der Verlag News Group, der dem australischen Verleger Rupert Murdoch gehört. Jahrelang hatten Journalisten Handygespräche von Verbrechensopfern und Prominenten abgehört und Polizisten bestochen.

Das mittlerweile eingestellte Murdoch-Boulevardblatt News of the World hatte damals auch Mailbox-Nachrichten von Prince William gehackt. Der britische Guardian mutmaßt deshalb, dass sich auch die neuen Klagen von Prinz Harry auf bereits ältere Vorfälle beziehen könnten.

Erst vor wenigen Tagen hatte sich Harry aber auch in einem emotionalen Brief an die Öffentlichkeit gewandt. Er beklagte eine "skrupellose Kampagne" gegen seine Frau Meghan. Gleichzeitig hatten die Anwälte des Paares eine Klage gegen die Mail on Sunday und die Mutterfirma Associated Newspapers angekündigt. Auslöser war ein privater Brief Meghans an ihren Vater, den das Blatt in Auszügen veröffentlicht und kommentiert hatte.

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Die "Mail on Sunday" hatte einen privaten Brief veröffentlicht. Prinz Harry spricht von einer "rücksichtslosen Kampagne" gegen seine Frau und zieht Parallelen zu seiner verstorbenen Mutter Diana.

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