Filmtipp des Tages:Hommage an die Freundschaft

(Foto: Real Fiction Filmverleih)

Molenbeek gilt als das Problemviertel in der belgischen Hauptstadt Brüssel. Die Arbeitslosigkeit ist hoch, die Perspektivlosigkeit auch und vor den heruntergekommenen Gründerzeithäusern patrouillieren Soldaten und schwerbewaffnete Polizei. Inmitten all dieser Unruhe wachsen Aatos, Amine und Flo auf

Eigentlich wollte die finnische Regisseurin Reetta Huhtanen lediglich einen dokumentarischen Kurzfilm über ihren Neffen Aatos drehen. Dann sprengten sich während der Dreharbeiten mehrere islamistische Selbstmord-Attentäter in Brüssel in die Luft. Die Spuren der Täter führen in das Brüsseler Problemviertel Molenbeek, wieder einmal. Die Arbeitslosigkeit dort ist hoch, die Perspektivlosigkeit auch. Vor den arg heruntergekommenen Gründerzeithäusern patrouillieren Soldaten und schwerbewaffnete Polizei. Und inmitten all dieser Unruhe wachsen Aatos, Amine und Flo auf. Die Sechsjährigen lernen die Sprache der Spinnen, steuern fliegende Teppiche, finden schwarze Löcher. Und stellen sich immer wieder die existenzielle Frage nach einem Gott - so wie die Erwachsenen und doch ganz anders. Aus dem geplanten Kurzfilm ist der 73 Minuten lange Dokumentarfilm "Gods of Molenbeek" geworden , eine liebevolle Hommage an die Freundschaft und ein buntes Miteinander. Huhtanens Werk läuft zwar erst im November in den deutschen Kinos an, in der Reihe "Kino Europa" im Gasteig ist er als Preview mit Gespräch bereits an diesem Montag zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Gods of Molenbeek (Aatos ja Amine) , Regie: Reetta Huhtanen, Filmvorführung mit Diskussion, OmenglU, Mo., 7. Okt., 19 Uhr, Gasteig, Carl-Amery-Saal, Rosenheimer Straße 5, kostenlose Karten unter t 54 81 81 81

© SZ vom 07.10.2019 / brau - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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