Illegale Ernte:Obstdiebe werden immer dreister

Auch durch den Diebstahl von einzelnen Früchten entstehen für Obstbauern finanzielle Schäden. (Symbolbild) (Foto: picture alliance / Felix Kästle)

"Stellenweise kommen Leute mit Säcken oder Kisten angefahren und beginnen, einfach die Bäume abzuernten": Obstdiebe machen den Bauern in Bayern zu schaffen. Die Täter werden oft auch noch aggressiv.

Obstdiebstähle sind auch heuer ein Problem für die bayerischen Bauern. Thomas Riehl vom Verein Fränkische Obstbauern berichtete, vor allem Obstfelder in touristisch geprägten Regionen seien betroffen. "Stellenweise kommen Leute mit Säcken oder Kisten angefahren und beginnen einfach die Bäume abzuernten. Von den Besitzern darauf angesprochen, reagieren diese Personen zum Teil völlig uneinsichtig und werden auch noch aggressiv", sagte Riehl.

Aber auch durch den Diebstahl von einzelnen Früchten entstehen für Obstbauern finanzielle Schäden, wie Karin Wudler, Obstbauberaterin beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Augsburg erklärte: "Es kommt immer wieder vor, dass ein Spaziergänger sich zum Beispiel einen Apfel mitnimmt." In der Masse könne so ein erheblicher Schaden für den Bauern entstehen. Dabei ist laut Wudler nicht nur der Diebstahl ein Problem. "Meist sind die Schäden am Baum drumherum größer. Wenn jemand hektisch Obst pflückt, reißt er oft auch eine Menge unreifes Obst oder gar Äste mit herunter." Etwas Schutz vor Dieben bieten laut Riehl Zäune um die Obstbäume und -sträucher. "Das ist aber nicht überall möglich."

Es gibt aber auch Obstbäume, die von der Allgemeinheit abgeerntet werden dürfen, wie Stefanie Härtel vom Bayerischen Bauernverband erklärte. Sie rät dazu, sich vor dem Pflücken gut zu informieren, ob der jeweilige Obstbaum einen Besitzer hat. "Hier gibt es gute Webseiten, in denen man schauen kann, ob dieser Baum für die Allgemeinheit freigegeben ist. Auch in Gemeinden kann man nachfragen."

© SZ vom 07.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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