Der Die Das Deli:Frühstücken wie in New York

Der Die Das Deli: Die Bijous werden in der Backstube des Der Die Das Deli täglich frisch gebacken.

Die Bijous werden in der Backstube des Der Die Das Deli täglich frisch gebacken.

(Foto: Moses Omeogo)

Im Der Die Das Deli in der Maxvorstadt läuft Gute-Laune-Musik und man kann hervorragend Leute beobachten. Das Highlight aber sind die Bijous - Hefeschnecken nach eigenem Rezept.

Von Jacqueline Lang

Aus den Boxen ertönen Lieder wie "Happy" von Pharrell Williams oder "Traumreise" von Massive Töne, hinter dem Tresen tanzen die Angestellten, es wird gesungen und gelacht. Aber nein, das Der Die Das Deli ist nicht etwa ein neuer Club, der in München aufgemacht hat, sondern ein Lokal nach New Yorker Vorbild.

Deli, das ist eigentlich nur die Abkürzung für das deutsche Wort Delikatessen. Vor allem in den USA meint es aber bereits seit der Mitte des 19. Jahrhunderts eine Mischung aus Feinkostladen und Imbiss, die oftmals von jüdischen Einwanderern betrieben wurde. Angelehnt an diese Tradition ist auch das Konzept des kleinen Ladens in der Görresstraße, direkt an der U-Bahnhaltestelle Josephsplatz.

Die Wände sind teilweise unverputzt, alles ist ziemlich clean, wie man im Englischen sagen würde: viel Glas, die Farben Weiß, Grau und Schwarz bestimmen das Bild. Die einzigen Farbtupfer, das sind ein paar bunte Hocker und ein goldenes Hirschgeweih an der Wand. Man könnte auch sagen: alles ganz schön hip.

Der Die Das Deli: Die Sitzgelegenheiten sind nicht sonderlich bequem, aber am Fenster hat man einen guten Blick auf die Straße.

Die Sitzgelegenheiten sind nicht sonderlich bequem, aber am Fenster hat man einen guten Blick auf die Straße.

(Foto: Moses Omeogo)

Nicht nur hip, sondern auch nachhaltig will das Deli sein: Um Müll zu vermeiden, ist der To-go-Kaffeebecher kompostierbar, das To-go-Besteck aus Holz, Suppen und Salate gibt es mit Pfandsystem im Weckglas. Zudem werden alle Sandwiches erst dann zubereitet, wenn sie bestellt werden. So muss man am Ende weniger wegschmeißen.

Was gibt es da und was kostet es?

Die Speise- und Getränkekarte ist typisch für ein Deli: Es gibt unter anderem Flat White (3,90 Euro), Cappuccino (2,90 Euro) und Espresso (1,90 Euro), auf Wunsch und für einen kleinen Aufpreis auch mit Hafer-, Soja- oder Mandelmilch. Für ein Gläschen Detox-Wasser, auf gut Deutsch Leitungswasser mit Limette oder Gurke verfeinert, muss man 50 Cent zahlen. Nicht ganz billig ist auch der frisch gepresste Karotten-Ingwer-Apfel-Orangensaft für fünf Euro (etwa 0,4 Liter). Zusammen mit einem Kaffee ist er trotzdem der ideale Muntermacher.

Zum Essen empfiehlt Chefin Yelda Wrudniczki ihren Gästen besonders gerne das Pastrami Sandwich (6,50 Euro): Das ist ein Bagel oder ein Parisienne belegt mit geräuchertem und gewürztem Rindfleisch, Essigkurken und Dijonsenf. Alternativ gibt es die Brote auch mit Avocado und Cream Cheese (3,50 Euro), Rindersalami oder Hähnchenbrust (4 Euro) oder mit Käse (3,50 Euro). Wem das zum Frühstück zu viel ist, der kann sich aber auch einfach eine Butterbreze (1,90 Euro) oder ein Buttercroissant (2,20 Euro) bestellen. Letzteres gibt es wahlweise auch mit einem gekochten Ei für 3,50 Euro oder mit Frischkäse für 2,80 Euro. Unter der Woche werden außerdem noch eine täglich wechselnde Suppe sowie einfache Salate (je 5,50 Euro) angeboten.

Der Die Das Deli: Chefin Yelda Wrudniczki empfiehlt ihren Gästen das Pastrami Sandwich.

Chefin Yelda Wrudniczki empfiehlt ihren Gästen das Pastrami Sandwich.

(Foto: Moses Omeogo)

Das eigentliche Highlight des kleinen Delis aber sind die sogenannten Bijous, die in der Backstube täglich nach hauseigenem Rezept frisch gebackenen Hefeschnecken. Der Klassiker ist die Schnecke mit Zimt und Zuckerguss (3,90 Euro), es gibt aber auch Varianten mit Nutella, Oreo, Apfel-Zimt, Erdbeeren oder pur mit warmer Vanillesauce (4,30 bzw. 4,50 Euro). Betreiber Dirk Wrudniczki empfiehlt, beim ersten Bissen die Augen zu schließen. Und tatsächlich: Obwohl Hefeteig ja bekanntermaßen schwer im Magen liegen kann, schmeckt das Gebäck angenehm fluffig, leicht und vor allem: nach mehr.

Wer geht da hin?

Viele kommen alleine oder mit dem Freund oder der Freundin, lesen Zeitung und trinken ganz gemütlich ihren Kaffee. Einige kommen aber auch mit Rucksack oder Rollkoffer und machen, bevor sie in die U-Bahn hüpfen, nur einen kurzen Zwischenstopp im Der Die Das Deli. Ein kleiner Wehmutstropfen ist allerdings, dass die Sitzgelegenheiten - Hocker ohne Rückenlehnen und schmale Sitzbänke - nicht sonderlich bequem sind. Wer sich auf einen der Hocker am Fenster setzt, kann von dort aber hervorragend die Leute auf der Straße beobachten.

Görresstr. 9, 80798 München, Öffnungszeiten: Mo. bis Sa. 7.30 bis 17 Uhr

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