Testspiel der DFB-Elf:Fan stört Gedenkminute - und wird zurechtgewiesen

Die deutsche Nationalmannschaft bei der Schweigeminute. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Bei der Schweigeminute für die Opfer des Anschlags in Halle beginnt ein Fan, die deutsche Nationalhymne zu brüllen. Ein Mann unterbricht ihn hörbar - und wird dafür vom Stadion gefeiert.

Vor dem Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Argentinien in Dortmund ist es bei der Schweigeminute zu einem Zwischenfall gekommen. Anlässlich des Anschlags in Halle am gleichen Tag entschied sich der Deutsche Fußball-Bund (DFB) vor Anpfiff inne zu halten, um der Opfer zu gedenken. Als sich die beiden Nationalteams am Mittelkreis versammelten und das Stadion schwieg, fing nach einem kurzen Moment der Stille ein Mann auf der Südtribüne an, "Einigkeit und Recht und Freiheit" zu brüllen. Kurz darauf rief ein weitere Zuschauer deutlich hörbar "Halt die Fresse" in Richtung des Mannes, der daraufhin verstummte.

Im Fernsehen war zu sehen, dass Nationalspieler Serge Gnabry kurz vor Freude über den Rufer lachen musste. Der Rest des Stadions applaudierte spontan dem einschreitenden Mann, die letzten Sekunden der Schweigeminute war darum Applaus zu hören.

Am Nachmittag verübte ein Neonazi einen Anschlag auf die jüdische Gemeinde in Halle an der Saale. Er erschoss zwei Menschen und versuchte, am jüdischen Feiertag Jom Kippur gewaltsam in die Synagoge einzudringen. Der Mann wurde von der Polizei gefasst.

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