Die bayerische Polizei fahndet derzeit nach 30 160 Menschen per Haftbefehl. Die meisten von ihnen sind verurteilt und haben ihre Haftstrafe nicht wie vorgesehen angetreten. Bei 84 Prozent aller Haftbefehle war dies Anfang Oktober der Fall. Der Rest sind Untersuchungshaftbefehle gegen Verdächtige. Insgesamt lagen 32 551 Haftbefehle vor, teilte das Innenministerium auf Anfrage mit. Auf einen Straftäter können auch mehrere Haftbefehle ausgestellt sein. "Wenn Haftbefehle nicht vollzogen sind, liegt das oftmals daran, dass die Betroffenen im Ausland und deshalb für die deutschen Behörden nicht mehr greifbar sind", erklärte ein Ministeriumssprecher. 2018 wurden in Bayern mehr als 20 200 Haftbefehle neu erfasst, 17 000 wurden vollstreckt. Im laufenden Jahr wurden bis Ende September 16 100 Haftbefehle neu ins Fahndungssystem aufgenommen und etwa 13 100 vollstreckt.