Nach wiederholten Unterstellungen und unbegründeten Korruptionsvorwürfen durch US-Präsident Donald Trump hat Hunter Biden nun Konsequenzen gezogen. Der Sohn des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden kündigte an, aus dem Vorstand eines vom chinesischen Staat unterstützten Private-Equity-Unternehmens auszuscheiden. Am Sonntag veröffentlichte sein Anwalt eine entsprechende Stellungnahme.
Der Rückzug kommt, nachdem Trump die Bidens wiederholt öffentlich krummer Geschäfte sowohl in der Ukraine als auch in China verdächtigt hatte. In einem Telefonat mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj am 25. Juli 2019 ermunterte der US-Präsident seinen Kollegen zu Ermittlungen wegen früherer Geschäfte von Bidens Sohn Hunter in der Ukraine. Der Anruf ist durch einen Whistleblower bekannt geworden und löste das ein Amtsenthebungsverfahren gegen US-Präsident Trump aus.
Unter anderem hatte Trump Joe Biden beschuldigt, sich in seiner Zeit als US-Vizepräsident um die Entlassung des damaligen ukrainischen Generalstaatsanwalts bemüht zu haben, um seinen Sohn Hunter vor der Justiz zu schützen. Hunter Biden war bei einem ukrainischen Gaskonzern tätig, gegen den zwischenzeitlich wegen angeblich unlauterer Geschäfte ermittelt wurde. Gegen Hunter Biden selbst wurde allerdings nie ermittelt.
Trump macht mit Twitter-Attacken weiter
Joe Biden hatte sich tatsächlich um die Entlassung des Staatsanwaltes bemüht, allerdings lange, nachdem die Ermittlungen gegen den Gaskonzern eingestellt worden waren. Der Staatsanwalt war dafür bekannt, nichts gegen die grassiernde Korruption in der Ukraine zu unternehmen. Es gibt keine Hinweise, die ein Fehlverhalten von Joe oder Hunter Biden belegen.
Außerdem versprach Hunter Biden am Sonntag, in Zukunft gänzlich auf Jobs im Ausland zu verzichten, sollte sein Vater im kommenden Jahr ins Weiße Haus gewählt werden. Ein Wahlkampfhelfer aus Joe Bidens Team merkte an, dass Biden strengere Standards im Hinblick auf seine Kinder pflege als Trump mit seiner Familie.
Der US-Präsident machte am Sonntag derweil mit seinen Twitter-Attacken gegen die Bidens weiter. "Wo ist Hunter? Schaut aus, als wäre er komplett verschwunden! Jetzt sieht es sogar aus, als habe er noch mehr Länder ausgeplündert und übers Ohr gehauen." Den Rückzug von Hunter Biden und seine Stellungnahme erwähnte der Präsident mit keinem Wort.