Kleines Theater Haar:Suche nach der Wahrheit

Die Freie Bühne München spielt Wedekinds "Lulu"

Das Leben der "Lulu", wie es in Frank Wedekinds gleichnamigen Schauspiel erzählt wird, ist eine Geschichte über weibliche Verfügbarkeit, über die Domestizierung der Frau in einer von Männern beherrschten Welt. Gleichwohl hier nicht alles so läuft, wie Mann sich das vorstellt. Denn während Lulu immer wieder aus dem für sie vorgesehenen Raster ausschert, bleibt das männliche Personal in einem emotionalen Karussell aus Lust, Leidenschaft, Eifersucht, Wut und Gewalt gefangen, das unter dem Radar offizieller Moralvorstellungen kreist. An diesem Samstag, 19. Oktober, wird das Stück von der Freien Bühne München im Kleinen Theater Haar an der Casinostraße 75 aufgeführt. Seit seiner Gründung im Jahr 2014 hat das inclusive Ensemble schon einige Theaterproduktionen gemeistert. Nun also "Lulu", ein im Zeitalter von "Me too" hochaktuelles Stück, das sich die Schauspielerinnen und Schauspieler mit und ohne Behinderung unter der Leitung von Regisseur Jan Meyer auf ganz persönliche Weise angeeignet und mit ihren individuellen Erfahrungen angereichert haben. Auf diese Weise ist eine bildreiche Inszenierung entstanden, die im Rückblick auf Lulus Leben in einer verlogenen, intriganten Gesellschaft versucht, der Wahrheit und der Liebe auf den Grund zu gehen. Die Vorstellung beginnt um 19 Uhr. Kartenreservierungen können telefonisch unter ☎ 890 56 98 11 oder bei Reservix vorgenommen werden. Weitere Termine in München und im Umland sind zu finden unter www.freiebuehnemuenchen.de.

© SZ vom 15.10.2019 / stz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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