Johnson & Johnson:Asbest im Baby-Puder

Als hätte der US-Pharmakonzern nicht schon genug Ärger und Rechtsstreitigkeiten. Nun muss er eine Charge seine "Baby Powder" wegen Asbestrisiken vom Markt nehmen. Es handele sich um ein "Übermaß an Vorsicht."

Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson ruft in den USA einen Teil seines Pflegemittels "Baby Powder" wegen Asbestrisiken zurück. Das Unternehmen begründete den Schritt mit einem "Übermaß an Vorsicht" und betonte, dass es sich lediglich um eine einzelne Produktionscharge handele, bei der die Gefahr einer minimalen Asbest-Kontamination bestehe. Allerdings ist Johnson & Johnson mit seinem "Baby Powder" wegen angeblicher Krebsrisiken ohnehin schon mit Sammelklagen konfrontiert, deshalb birgt der Rückruf hohe Brisanz. Johnson & Johnson hat nicht nur Ärger wegen des Pflegemittels. Auch bei der Klagewelle gegen Firmen, die mit süchtig machenden Schmerzmitteln zur Opioid-Krise und Drogen-Epidemie in den USA beigetragen haben sollen, ist das Unternehmen unter den Beschuldigten. Zudem wurde der Konzern jüngst wegen eines Medikaments, das angeblich zu unnormalem Brustwachstum bei Männern führt, zu Schadenersatz in Höhe von acht Milliarden Dollar verurteilt. Und das sind noch nicht alle juristischen Konflikte. Einer Analyse des Wall Street Journal zufolge musste sich Johnson & Johnson zuletzt insgesamt mit mehr als 100 000 Klägern auseinandersetzen.

© SZ vom 21.10.2019 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: