Zusammenarbeit der Gemeinden im Landkreis Dachau:Entlastung nicht in Sicht

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Dachau sieht im Verkehrskonzept des Kreises keine Verbesserungen

Von Petra Schafflik, Dachau

Das Urteil der Stadt ist eindeutig: Vom Gesamtkonzept, das der Landkreis für den motorisierten Individualverkehr (MIV) erstellen ließ, verspricht sich Dachau keine Entlastung - weder für die Stadt, noch für den Landkreis. Im MIV sind diverse Szenarien entwickelt, die konkret die Wirkung von 50 teilweise schon geplanten, teilweise jetzt durch die Studie neu ins Spiel gebrachten Verkehrsprojekten und Umfahrungstraßen überprüfen sollten. Alles mit dem Ziel, den Druck auf stark frequentiere Strecken zu vermindern. Doch die dargestellten Maßnahmen sind aus Sicht der Stadtverwaltung nicht geeignet, "das regionale Straßennetz in Stadt und Landkreis zu entlasten und damit die Verkehrsbelastung nachhaltig zu reduzieren". So steht es in der Stellungnahme des Bauamts, die jetzt im Umwelt- und Verkehrsausschuss mit einstimmigem Votum der Stadträte gebilligt wurde. Vorgeschlagene Umgehungen könnten in einzelnen Orten durchaus für Entlastung sorgen, allerdings würde durch andere Ortschaften dann im Gegenzug mehr Verkehr fließen.

Die Belastungen im regionalen Straßennetz im südlichen Landkreis in Richtung München "bleiben in allen Szenarien nahezu gleich", heißt es in der Sitzungsvorlage. Es wird sogar die Gefahr gesehen, dass neue Strecken freie Kapazitäten schaffen, die dann weiteren Verkehr induzieren. Auch die geplante Nord-Ost-Umfahrung der Stadt Dachau, das hat der Umwelt- und Verkehrsausschuss schon 2018 festgestellt und an dieser Stellungnahme hält der Stadtrat fest, werde nur zu einer geringfügigen Entlastung im Stadtgebiet führen. Ziel müsse daher sein, Autofahrten durch gute und verlässliche Alternativen wie einen leistungsfähigen öffentlichen Nahverkehr zu vermeiden. Die Stadt sieht die Notwendigkeit für strategische Überlegungen hin zu kurzen Wegen, also der Nähe von Wohnen und Arbeiten, Wohnen und Einkaufen. Eine die Gemeindegrenzen überschreitende Zusammenarbeit soll stärker in den Fokus rücken, so der Gremiumsbeschluss. Mit oberster Priorität, auch das haben die Stadträte entschieden, sollen Angebote ausgebaut werden, die eine Verlagerung von Autofahrten hin zu umweltfreundlichen Verkehrsmitteln fördern.

© SZ vom 21.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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