FC Bayern:Hoeneß: Süle kann EM "total vergessen"

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Seine EM gerät in Gefahr: Niklas Süle (hinten).

(Foto: REUTERS)

Nach seinem Kreuzbandriss ist Niklas Süle erst zur kommenden Saison wieder fit, glaubt der Bayern-Boss. Thomas Schaaf kehrt als Co-Trainer zurück.

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FC Bayern, Niklas Süle: Joachim Löw muss bei der Fußball-EM 2020 aller Voraussicht nach auf seinen verletzten Abwehrchef Niklas Süle verzichten. Das zumindest behauptet Uli Hoeneß. "So wie es ausschaut, ist die Saison für ihn beendet, auch die EM kann er ad acta legen", sagte der Präsident von Bayern München am Montag. Süle hatte sich am Samstag im Bundesliga-Spiel des deutschen Rekordmeisters beim FC Augsburg (2:2) zum zweiten Mal nach 2014 das Kreuzband im linken Knie gerissen. Am Sonntag wurde er in Innsbruck erfolgreich operiert.

Bundestrainer Löw hatte den Ausfall des 24-Jährigen als "ganz bittere Nachricht" bezeichnet und Süle einen "Fixpunkt in unseren Planungen" genannt. Für die EM gilt das laut Hoeneß nicht mehr. "Er muss zur neuen Saison wieder fit sein", betonte der Bayern-Patriarch, "so eine Verletzung ist die totale Katastrophe, ein Drama, die schwierigste Verletzung, die man haben kann." Der FC Bayern werde nach Süles Ausfall allerdings nicht auf dem Transfermarkt tätig werden, sagte Hoeneß: "Wir holen niemanden."

Werder Bremen, Schaaf: Thomas Schaaf kehrt auf die Trainerbank zurück. Der 58-Jährige hilft als Co-Trainer der U23 von Werder Bremen in der Regionalliga aus und wird auf unbestimmte Zeit Assistent von Konrad Fünfstück (39), nachdem sich der bisherige Co-Trainer Björn Dreyer die Achillessehne gerissen hat. "Thomas stellt sich absolut in den Dienst der Sache", sagte Björn Schierenbeck, Direktor des Nachwuchsleistungszentrums der Hanseaten, dem Onlineportal Deichstube. Schaaf stehe als Technischer Direktor von Werder ohnehin in engem Kontakt mit Fünfstück, sagte Schierenbeck: "Jetzt sitzt er eben auch bei den Spielen mit auf der Bank, ist dabei Unterstützer und Ansprechpartner von Konrad, der sich diese Lösung ausdrücklich gewünscht hat." Schaaf war 14 Jahre (1999 bis 2013) Cheftrainer an der Weser und führte die Grün-Weißen unter anderem 2004 zum Double. Zuletzt war er im Frühjahr 2016 bei Hannover 96 als Trainer tätig.

Radsport, Guangxi-Rundfahrt: Radprofi Pascal Ackermann hat bei der Guangxi-Rundfahrt in China seinen zweiten Tagessieg knapp verpasst. Der 25 Jahre alte deutsche Sprinter vom Team Bora-hansgrohe musste sich am Montag auf der fünften Etappe nach 212,2 Kilometern von Liuzhou nach Guilin nur dem Kolumbianer Fernando Gaviria geschlagen geben. Dritter bei der Massenankunft wurde Matteo Trentin aus Italien. Der Kölner Phil Bauhaus sprintete auf den vierten Rang. In der Gesamtwertung der sechstägigen Rundfahrt, die am Dienstag endet, führt weiter der Spanier Enric Mas.

Football, NFL: Die San Francisco 49ers mit dem deutschen Linebacker Mark Nzeocha sind in der US-Football-Profiliga NFL nicht aufzuhalten. Angeführt von Kicker Robbie Gould und dessen drei Field Goals setzten sich die 49ers in einem verregneten Duell bei den Washington Redskins mit 9:0 durch und feierten damit den sechsten Sieg im sechsten Spiel. Neben den Kaliforniern sind nur die New England Patriots ungeschlagen. Der Titelverteidiger spielt in der Nacht zu Dienstag bei den New York Jets. Star-Quarterback Aaron Rodgers führte die Green Bay Packers mit einer beeindruckenden Leistung zum 42:24-Erfolg gegen die Oakland Raiders. Rodgers warf dabei für 429 Yards Raumgewinn sowie fünf Touchdowns und lief den Ball zudem ein weiteres Mal selbst in die Endzone. Vier Touchdowns warf Quarterback Jacoby Brisset, Nachfolger des vor Saisonbeginn überraschend zurückgetretenen Andrew Luck, beim 30:23 der Indianapolis Colts gegen die Houston Texans.

Weiterhin eindrucksvoll spielt überraschend auch Terry Bridgewater. Der Stellvertreter des verletzten Quarterbacks Drew Brees führte die New Orleans Saints bei seinem fünften Einsatz zum fünften Sieg. Beim 36:25 gegen die schwächelnden Chicago Bears warf er für 281 Yards Raumgewinn und zwei Touchdowns. Die Saints stehen nun wie die Packers bei 6:1 Siegen. Matthew Stafford, Quarterback der Detroit Lions, stellte am Sonntag beim 30:42 gegen die Minnesota Vikings einen NFL-Rekord auf. Der 31-Jährige durchbrach in seinem 147. Spiel so schnell wie kein anderer Spielmacher die Schallmauer von 40.000 Passing Yards. Die bisherige Bestmarke hielt Matt Ryan von den Atlanta Falcons, der 151 Begegnungen benötigte.

Basketball, Alba Berlin: Alba Berlin kann derzeit nichts aus der Ruhe bringen. Beim 110:82 in der Basketball-Bundesliga gegen Würzburg schüttelte der Hauptstadtclub die Strapazen der deutlichen Euroleague-Niederlage beim FC Barcelona keine 40 Stunden zuvor einfach ab. "Wir denken nicht lange über Niederlagen nach. Wir fangen nicht an zu hadern und leiden", sagte Sportdirektor Himar Ojeda erfreut. Mit Leichtigkeit siegten die Berliner am Sonntag in Würzburg. Vor der Saison hatten alle Verantwortlichen angesichts der Doppelbelastung gewarnt. Mit dem Erfolg in Franken gelang nun nicht nur der vierte Sieg im vierten Ligaspiel, Alba eroberte auch erstmals diese Saison die Tabellenführung. "Wir haben gleich sehr gut getroffen, das hat uns sehr geholfen. So mussten wir nicht noch mehr Energie aufbringen", lobte Ojeda den Auftritt. Alba kann auch deshalb überzeugen, weil die Tiefe des Kaders voll ausgespielt wird. Trainer Aito Garcia Reneses wechselt viel durch, auch die jungen Spieler wie Tim Schneider, Jonas Mattiseck oder Kenneth Ogbe bekommen mehr Spielzeit und lernen, Verantwortung zu übernehmen. "Aber genau da müssen wir hin. Wenn alle immer auf einem sehr guten Stand sind, dann kann das eine sehr gute Saison werden", sagte Manager Marco Baldi.

Gerade deshalb gelingt es auch, Lehrstunden wie am Freitagabend in Barcelona richtig einzuordnen. Denn dem jungen Team fehlt vor allem internationale Erfahrung. "Hin und wieder zahlen wir Lehrgeld. Aber der Nachwuchs ist eine wichtige Komponente in unserem Programm. Und welches Euroleague-Team kann schon behaupten, gleich mehrere Spieler aus dem eigenen Nachwuchs so viel spielen zu lassen", sagte Ojeda. Am Freitag wartet auf die Berliner das nächste Euroleague-Schwergewicht: dann kommt Titelverteidiger ZSKA Moskau (20.00 Uhr).

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