Quantencomputer:Langsames Europa

Amerika und China sind in der Quanten­technik weit voraus.

Von Christoph von Eichhorn

Grund zur Freude ist in Deutschland die Nachricht, dass ein Quantencomputer den schnellsten herkömmlichen Superrechner abhängen kann. Denn neben Google und etlichen amerikanischen Eliteinstituten zählen auch die Universität Erlangen-Nürnberg, das Forschungszentrum Jülich und die RWTH Aachen zu den Urhebern des Durchbruchs. Das zeigt, dass deutsche Quantenforscher zur Weltspitze zählen, in einem Bereich also, der in den nächsten Jahrzehnten prägend für die Informationstechnik werden dürfte.

Doch was für einzelne Forscher gilt, trifft noch nicht auf die Forschungslandschaft zu, und schon gar nicht auf die Umsetzung solcher Grundlagenforschung in Anwendungen, Arbeitsplätze, Unternehmen. Hier hinken Deutschland und das übrige Europa der Konkurrenz aus den USA - und zunehmend auch China - weit hinterher.

Die Bundesregierung fördert Quantentechnologien in dieser Legislaturperiode mit 650 Millionen Euro. Das meiste davon ist jedoch für die Grundausstattung einzelner Institute vorgesehen. Nur etwa ein einstelliger Millionenbetrag fließt voraussichtlich in die Erforschung von Quantencomputern selbst, etwa Hardware oder Algorithmen. Es ist höchste Zeit für eine gesamteuropäische Strategie in der Quantentechnik.

© SZ vom 24.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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