Müller beim FC Bayern:Das Tief Thomas zieht weiter

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Mit einem Augenzwinkern zurück in die Startelf: Thomas Müller vor dem Spiel gegen Union Berlin. (Foto: Sebastian Widmann/Bongarts/Getty Images)
  • Thomas Müller kann seinen Einsatz beim Sieg gegen Union Berlin zur Eigenwerbung nutzen.
  • Er zeigt, dass er auch neben Coutinho spielen kann.
  • Trainer Niko Kovac legt sich fest: "Ich bin mir sicher, dass er im Winter nicht weggehen wird."
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Von Christopher Gerards

Es war Mitte September, als Niko Kovac eine relativ deutliche Aussage zum offensiven Mittelfeld des FC Bayern gemacht hatte. Der Trainer der Münchner war auf einer Pressekonferenz gefragt worden, ob Thomas Müller und Philippe Coutinho auch zusammen in der Startelf stehen könnten, vielleicht als eine erfundene Doppelzehn. Dies, sagte Kovac, wäre dann doch ein bisschen zu offensiv. Wobei er später noch hinzufügte, es sei nicht ausgeschlossen, aber derzeit sei es unwahrscheinlich.

Viel ist geschehen seither, und mehr als einen Monat später sieht die Lage beim FC Bayern so aus: Thomas Müller und Philippe Coutinho haben innerhalb von ein paar Tagen nun schon zwei Mal zusammen von Anfang an gespielt.

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"Philippe und ich zusammen auf der Acht, das hatten wir jetzt dieses Jahr noch nicht", sagte Thomas Müller am Samstag nach dem 2:1 gegen Union Berlin. Am Dienstag bei Olympiakos Piräus hatte Müller ja als Rechtsaußen begonnen und war erst später in die Mitte gegangen, während Coutinho nach außen zog. "Es war ein Heimspiel gegen Union Berlin. Es war natürlich klar, dass wir höchstwahrscheinlich oft am Ball sind und Lösungen brauchen nach vorne", erläuterte Müller zu der offensiven Aufstellung der Münchner.

Thomas Müller kann einen weiteren ordentlichen Auftritt für sich reklamieren

Ungewöhnliche Wochen gab es zuletzt in der Karriere von Thomas Müller als Bayern-Profi. Zwischen dem Champions-League-Spiel gegen Belgrad (Mitte September) und dem Bundesligaspiel gegen Augsburg (Mitte Oktober) hatte er sechs Mal in Serie auf der Bank gesessen. "In den vergangenen fünf Spielen war allerdings ein Trend zu erkennen, der mich nicht glücklich macht", sagte Müller zwischenzeitlich in einem Kicker-Interview. Darin berichtet er auch von einem klärenden Gespräch mit Trainer Niko Kovac nach dessen Aussage, Müller werde spielen, wenn Not am Mann sei.

Gegen Berlin war im Mittelfeldzentrum indes nicht unbedingt Not am Mann, Corentin Tolisso etwa saß auf der Bank während Müller, 30, spielte. Dieser war aktiv im Spiel, hatte selbst Chancen und kann einen weiteren ordentlichen Auftritt für sich reklamieren - wie schon nach dem Spiel mit zwei Vorlagen gegen Olympiakos. Coutinho war dagegen erneut nicht der prägende Mann des Tages, dennoch können beide nun von sich sagen, dass sie zwei Mal zusammengespielt und zwei Mal zusammen gewonnen haben.

Im Gespräch mit den Reportern flachste Müller hinterher ein bisschen - etwa über Robert Lewandowski Tor (dieser habe "in unnachahmlicher Art und Weise den Gegenspieler bei seinem ersten Tor heute aussteigen lassen. Düpiert fast") oder - mit energischer Stimme - über Manuel Neuers Ausraster ("Das sind solche Momente, die an früherer Zeiten erinnern, an die ganz glorreichen"). Aber zuvor verbarg er auch nicht, wie er die Debatten um seine Person sieht. Als ihn ein Reporter fragte, ob Müller und Coutinho eine Option sei, die es öfter geben könne, sagte er: "Macht's das draus, was ihr draus machen wollt."

Jüngst hatte der Kicker berichtet, Inter Mailand intensiviere "sein Interesse" an Thomas Müller. Schon im vergangenen Sommer habe es eine Anfrage beim FC Bayern gegeben. Trainer Niko Kovac legte sich bei Sky indes fest: "Ich bin mir sicher, dass er im Winter nicht weggehen wird." Auch Sportdirektor Hasan Salihamidzic wies die Gerüchte zurück. Und Müller reagierte, indem er aufs Wetter verwies: "Ich habe gehört, ab Montag wird das Wetter anders", sagte er: "Das heißt, die Luftveränderung habe ich auch hier. Deshalb halten wir da schön den Ball flach."

© SZ vom 27.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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