Islamischer Staat:IS gibt Nachfolger von al-Bagdadi bekannt

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Al-Bagdadi, der am Wochenende bei einer US-Militäraktion ums Leben kam, ist nicht oft in der Öffentlichkeit in Erscheinung getreten. (Foto: dpa)

In einer Audiobotschaft bestätigt die Terrormiliz zudem den Tod ihres früheren Anführers. Spezialkräfte des US-Militärs hatten ihn im Nordwesten Syriens aufgespürt.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat den Tod ihres Anführers Abu Bakr al-Bagdadi bestätigt und einen Nachfolger benannt. Abu Ibrahim al-Haschimi al-Kuraischi sei der neue Anführer der Terrororganisation, erklärte der IS in einer am Donnerstag veröffentlichten Audio-Botschaft über seinen Medienkanal Al-Furkan. Der IS bestätigte darin auch den Tod des ranghohen Mitglieds Abu al-Hassan al-Muhadschir, der aus Saudi-Arabien stamme.

Der IS ruft seine Anhänger in der 17 Minuten langen Botschaft dazu auf, dem neuen Anführer Al-Kuraischi die Treue zu leisten. "Freut euch nicht über die Tötung von Scheich Al-Bagdadi", heißt es an die USA gerichtet. Der IS sei nicht auf den Nahen Osten beschränkt und werde seine Mission fortsetzen. Anhänger werden dazu aufgerufen, neue Mitglieder zu werben und IS-Gefangene zu befreien. Dies hatte Al-Bagdadi in einer im September veröffentlichten Audiobotschaft gefordert, der letzten vor seinem Tod.

Der Medienkanal Al-Furkan ist eines der Sprachrohre des IS. In Audiobotschaften hat die Organisation Anhänger im Westen mehrfach dazu aufgerufen, Anschläge zu verüben.

Spezialkräfte des US-Militärs hatten al-Bagdadi vergangenes Wochenende in einem Gehöft im Nordwesten Syriens aufgespürt. Er war nach Aussagen von US-Präsident Donald Trump vor den Soldaten in einen Tunnel geflüchtet und zündete dort eine Sprengstoffweste. Neben dem Anführer wurden nach Angaben der USA fünf weitere IS-Kämpfer getötet und zwei Personen in Gewahrsam genommen. Al-Muhadschir wurde nach Angaben Trumps bei einem weiteren Einsatz getötet.

Der US-General Kenneth F. McKenzie warnte am Donnerstag, der IS bleibe gefährlich. "Sie werden eine Weile brauchen, bis sie wieder jemanden für die Führung der Organisation aufgebaut haben, und während dieser Phase könnten ihre Aktionen ein wenig uneinheitlich sein", sagte er. "Wir vermuten, dass sie irgend eine Art von Vergeltungsattacke versuchen werden, und wir sind darauf gefasst und vorbereitet."

© SZ.de/dpa/AP/saul - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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