Ausstellung:Blick für Details

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Schnappschuss in New York: "Versunken" hat die Fotografin Eva Grünbeck ihr Porträt genannt. (Foto: Georgine Treybal)

Zehn Mitglieder der Starnberger Fotogilde zeigen im Landratsamt ihre Aufnahmen

Von Isabella Falkner, Starnberg

"Jeder hat seine Sichtweise", sagt Karl Jäger, der Vorsitzende der Fotogilde Starnberg. Er steht inmitten von Bildern, die sein Verein gerade im Landratsamt in Starnberg ausstellt. Von Urbayern in traditioneller Tracht bei der Gedenkfeier zum Todestag von König Ludwig II. über stille, malerische Landschaften in den Morgenstunden bis hin zu verfremdeten Aufnahmen - die Palette ist groß. Wer genauer hinschaut, kann in manchen Bildern überraschende Details entdecken: Ein Mann in Tracht etwa, der dem Kini huldigt, hat Tattoos auf den Fingern. Da sind die verschiedenen Sichtweisen der Fotografen zu erkennen, von denen Jäger spricht.

"So gesehen" heißt die Ausstellung, es ist eine "Autorenausstellung", wie Jäger sie nennt. Das heißt, dass sich jeder der zehn Künstler mit einem Thema seiner Wahl fotografisch auseinandersetzen darf. Jeweils vier bis sechs Bilder haben Ulrike Mertz, Dieter Pepersack, Hans Spitzer, Johannes Gottwalt, Herbert Zippold, Petra Bauer, Manfred Moser, Eva Grünbeck, Rainer Latka und Katrin Jasper beigetragen. Von Jäger selbst sind diesmal keine Fotos dabei. Er hätte schon so oft ausgestellt, da müsse er sich jetzt nicht in den Vordergrund drängen, sagt er.

Bei dem Starnberger Verein ist Jäger schon lange: "Vor 40 Jahren war ich bei einer Ausstellung der Fotogilde in der Kreissparkasse, und das hat mir so gut gefallen, dass ich mitmachen wollte", erzählt er. Er ist gelernter Augenoptiker, aber fotografieren gehörte schon von klein auf zu seinen Hobbys. "Anfangs nur, um die Fotos dann abzumalen", sagt er und grinst.

Inzwischen ist er seit 40 Jahren dabei und hat somit zwei Drittel des Lebensweges der Fotogilde begleitet. "Die Idee ist vor 60 Jahren aufgekommen, da hat der Traditionsladen Wörsching in Starnberg einen Fotokurs angeboten. Aber als der vorbei war, wollten die Teilnehmer noch weitermachen - und daraus ist dann die Fotogilde entstanden", sagt er. Jetzt treffen sich die Vereinsmitglieder zweimal pro Monat im Physiksaal des Starnberger Gymnasiums. Mitmachen könne jeder, im Grunde seien alle Mitglieder Amateure, so Jäger. Nur die Freude am Bild, die sei Voraussetzung.

© SZ vom 08.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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