Filmtipp des Tages:Rauschhafter Trip

Vier junge Frauen zwischen 16 und 18 feiern, vögeln und benebeln sich: "Yung" ist ein Spielfilm, aber nicht nur durch seine Interview-Einsprengsel flackert Authentizität aus jedem Bild

Hemmungslos und roh pumpt dieser Film, für Eltern ist er der Horror. "Yung" ist ein Spielfilm, aber nicht nur durch seine dokumentarischen Interview-Einsprengsel und die Intention des jungen Regisseurs Henning Gronkowski, "das echte Berlin" zeigen zu wollen, flackert Authentizität aus jedem Bild. Vier junge Frauen zwischen 16 und 18 feiern, vögeln und benebeln sich; sie urinieren öffentlich und rekeln sich vor der Sex-Webcam, bis die Mutter klopft und sich nach den Hausaufgaben erkundigt. Sie nennen sich selbst "Fotzen", degradieren Männer zu Statisten und straucheln ungebremst durch ihren Alltag, den Gronkowski, formal vogelfrei, zum Bilderrausch verdichtet. "Yung" ist das Spielfilmdebüt der ehemaligen Muse von Independent-Papa Klaus Lemke, ein Tabubrecher, dabei weiblich, jung, wild. Bevor der Filmfest-München-Aufreger Ende November in die Kinos kommt, gibt es im Monopol eine Sondervorführung. Unter anderen haben sich Gronkowski und DJ Hell angekündigt, der beim Soundtrack mitgewirkt hat.

Yung , Regie: Henning Gronkowski, Preview mit Gespräch, So., 10. Nov., 20.45 Uhr, Monopol, Schleißheimer Str. 127, t 38 88 84 93

© SZ vom 09.11.2019 / blö - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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