FC Bayern:Kommt der Umbruch?

Nach dem Trainerwechsel ist vor dem Trainerwechsel: Die meisten Schreiber sind dem Club wohlwollend verbunden, sie wünschen sich vor allem, dass das Team gewinnt. Hoeneß habe zur rechten Zeit seinen Rücktritt verkündet.

Zu "Der Mann, den alle mögen" vom 5. November und zu "Umbruch auf allen Ebenen" vom 4. November:

Als Teenager pilgerte ich jeden Sonntag ins Sechziger-Stadion. Abwechselnd spielte der FC Bayern oder 1860 München. Damals schwärmte ich für Torhüter. Der Ungar Fazekas vom FC Bayern imponierte mir mehr als der Sechziger-Torwart Bechtold. So wurde ich Bayern-Fan und hatte in der langen Zeit meist Grund zur Freude.

Nur in der letzten Saison hat es mich zunehmend irritiert, dass ein Trainer zwei Meisterschaften brauchte, um seinen Kopf zu retten. Was jetzt passiert ist, hat mich deshalb auch nicht sonderlich überrascht. Kovac muss sich von Coutinho verraten fühlen, wobei er in der Angelegenheit Müller nicht gerade clever vorging. Wie wäre es, wenn der Verein neben der Jagd nach Meisterschaft und Pokalen den Themen Team-Neuaufbau und Trainersuche die erforderliche Zeit gäbe? Unter diesen Vorzeichen würde ich sogar eine andere Mannschaft akzeptieren, eine, bei der noch eine ganze Region kopfsteht, wenn sie Meister wird.

Manfred Berschneider, München

Die Bayern brauchen einen neuen Trainer, aber wer kann diese erfolgsverwöhnte Truppe eigentlich wieder in die richtige Spur bringen? Am Geld wird es wohl nicht scheitern, denn beim FC Bayern heißt die Devise ja meist, Geld spielt keine Rolle.

Ich möcht' ja nicht wissen, was der Herr Kovac nach seinem Abschied noch Geld fordert, nachdem wahrscheinlich so ein Trainer einen Vertrag mit allem Möglichkeiten hat. Ein Trainer beim FC Bayern muss natürlich mit allem rechnen, wenn es mal nicht so läuft, wie sich das die Vereinsbosse vorstellen. Ich wünsche trotz allem dem neuen Trainer alles Gute und viel Erfolg beim FCB.

Georg Bankl, Trostberg

Die Übersicht der Bayern-Trainer der vergangenen 25 Jahre zeigt eine Auffälligkeit: Vier Trainer sind nach einer Entlassung zurückgekehrt, Jupp Heynckes sogar zweimal. Das dürfte Rekord sein und sagt doch viel aus über Führungskultur.

Gerd Nieschalk, Heidelberg

Als Uli Hoeneß seinen Rücktritt erklärte, befand sich die Mannschaft des FC Bayern bereits in der kritischsten Phase seit vielen Jahren. Das wusste keiner besser als er selbst. Er hat also sein Lebenswerk zu einem Zeitpunkt im Stich gelassen, als er am nötigsten gebraucht wurde. Die Entlassung von Kovac ist dagegen nur eine Bagatelle.

Erich Fischer, München

Autor Klaus Hoeltzenbein hat eine treffende Analyse, bezogen auf den FC Hollywood, geliefert. Schaun mia mal, wie es weitergeht mit dem "Mia san mia".

Von dem nicht unüblichen Münchner Theater profitiert jedoch ein ganz anderer: der (Noch-)Verkehrsminister Andreas Scheuer. Von seinem erheblichen Versagen wird nun leider wegen der Schlagzeilen zum FC Bayern abgelenkt.

Niko Kovac hat jedoch im Gegensatz zu Scheuer Charakter bewiesen und seinen Rücktritt angeboten.

Norbert Kemp, Regenstauf

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